Auf der Suche nach Spuren der Wanderung des Homo sapiens von Asien nach Australien fand ein australisch-indonesisches Archäologenteam unter der Leitung von Mike Morwood (University of New England, Armingdale) in einer Karsthöhle namens Liang Bua im September 2003 erstmals Fossilien des Homo floresiensis. Die gefundenen Knochen waren nicht versteinert, sondern mürbe und durchfeuchtet. Nach sehr vorsichtiger Freilegung wurden sie mehrere Tage getrocknet, anschließend mit Leim gefestigt und konnten schließlich abtransportiert werden.
Es handelte sich um einen weitgehend vollständigen Schädel, einen Oberschenkelknochen, einen Hüftknochen sowie Fragmente von Händen und Füßen, die alle zu einem Individuum gehören.
Im Jahre 2005 wurde gemeldet, dass auch die bisher noch fehlenden Ober- und Unterarmknochen des als LB1 bezeichneten Individuums geborgen werden konnten. Das Alter der Knochen wird aufgrund der in knapp fünf Metern Tiefe liegenden Erdschicht, in der sie sich befanden, auf 18.000 Jahre geschätzt. Bei weiteren Grabungen wurden die Überreste von fünf bis sieben weiteren Individuen gefunden, die jüngsten 13.000 Jahre, die ältesten 94.000 Jahre alt. Weiter stießen die Ausgräber auf Steinwerkzeuge wie Klingen, Keile und Ahlen, Feuerstellen und verkohlte Knochen eines Komodowarans und Schädel des heute ausgestorbenen Zwergelefanten Stegodon
Literatur
- Morwood, M. J., Soejono, R. P., Roberts, R. G., Sutikna, T., Turney, C. S. M., Westaway, K. E., et al. 2004. Archaeology and age of a new hominin from Flores in eastern Indonesia. Nature, 431(7012), 1087-1091
- Brown, P., Sutikna, T., Morwood, M. J., & Soejono, R. P. 2004. A new small-bodied hominin from the Late Pleistocene of Flores, Indonesia. Nature, 431(7012), 1055-1061.
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