Bomhof
Der kleine Ringwall Bomhof liegt etwa 900 m südöstlich der Herlingsburg auf einer Geländestufe bei 200 Meter über NN Höhe bei Lügde im nordrhein-westfälischen Kreis Lippe. Von der ca. 400 m² großen Anlage sind heute nur noch Wallreste erhalten.
Geschichte
Der Bomhof wurde 1902 von Carl Schuchhardt und Otto Weerth im Zuge der Ausgrabungen an der Herlingsburg archäologisch untersucht und dabei im Zusammenhang mit dieser gesehen.[1] Am Wall konnten dabei Standspuren einer doppelreihigen Holzverbauung innen und außen festgestellt werden.[2] Zahlreiche Pfostenspuren im Innenbereich lassen auf eine dichte Bebauung schließen. Zahlreich gefundene Keramikfragmente lassen sich in das 9. und 10. Jahrhundert datieren. Die Funktion der Anlage konnte aufgrund der Ausgrabung nicht eindeutig festgestellt werden. Schuchhardt vermutete in dem Ringwall, an dem auch alte Hohlwege vorbeiführen, einen Wachtposten aus fränkischer Zeit.[3] Auch die Funktion als kleine mittelalterliche Herrenburg wurde in Erwägung gezogen.
2012 wurde der Bomhof erneut durch das Lippische Landesmuseum untersucht. Hierbei konnten aber keine neuen Funde zur Funktion und Datierung der Anlage gemacht werden.[4]
Literatur
- Friedrich Hohenschwert: Ur- und Frühgeschichtliche Befestigungen in Lippe. Lippische Studien, Bd. 4, Landesverband Lippe (Hrsg.). Münster 1978. ISBN 3-921428-21-1
- Friedrich Hohenschwert: Der Kreis Lippe II – Führer zu archäologischen Denkmälern in Deutschland, Stuttgart 1985, ISBN 3-8062-0428-4
Weblinks
- Eintrag zu Bomhof in der wissenschaftlichen Datenbank „EBIDAT“ des Europäischen Burgeninstituts
Einzelnachweise
- ↑ v. Oppermann u. C. Schuchhardt: „Atlas vorgeschichtlicher Befestigungen in Niedersachsen“, Hannover 1916
- ↑ Friedrich Hohenschwert: Der Kreis Lippe II – Führer zu archäologischen Denkmälern in Deutschland, Stuttgart 1985, S. 199–201
- ↑ Carl Schuchhardt: „Die frühgeschichtlichen Befestigungen in Niedersachsen“ in: Niedersächsische Heimatbücher – Geschichts und Naturbilder, Bd. 3, Bad Salzuflen 1924
- ↑ Michael Zelle, Johannes Müller-Kissing: Trutzig und doch gefährdet! Wallanlagen im Kreis Lippe, in: Archäologie in Westfalen-Lippe 2016, LWL-Archäologie für Westfalen (Hrsg.), S. 203-207
Koordinaten: 51° 56′ 38,9″ N, 9° 12′ 22,6″ O