Bomilkar (Feldherr)

Bomilkar (punisch Bodmelqart[1] bzw. Bdmlqrt[2] „in der Hand des Melkart“; † 108 v. Chr. in Numidien) war ein Feldherr und Vertrauter des numidischen Königs Jugurtha Ende des 2. Jahrhunderts v. Chr.

Im Jahr 110 v. Chr. sorgte Bomilkar in Rom auf Veranlassung Jugurthas für einen Mordanschlag auf den Numider Massiva, der Anspruch auf den numidischen Thron erhob. Er hatte hierzu Kriminelle angeworben, die Massiva auftragsgemäß töteten. Ein Beteiligter konnte auf frischer Tat betroffen und gefasst werden. Dieser benannte vor dem Konsul Spurius Postumius Albinus in einem Geständnis den Feldherrn als seinen Auftraggeber und Anstifter. Bomilkar wurde angeklagt, blieb aber auf freiem Fuß, nachdem er 50 numidische Bürger als Geiseln gestellt hatte. Noch während des Prozesses floh er auf Jugurthas Anordnung hin nach Numidien zurück.[3]

Im anschließenden wieder ausgebrochenen Krieg gegen die Römer diente Bomilkar als Feldherr und kommandierte 108 v. Chr. in der Schlacht am Muthul die Kriegselefanten und einen Teil der Fußtruppen.[4] Der in dieser Schlacht siegreiche römische Feldherr Quintus Caecilius Metellus Numidicus versuchte, Bomilkar zum Verrat zu bewegen. Jugurtha ließ sich von Bomilkar zu Friedensverhandlungen überreden, nahm den Krieg aber bald wieder auf.[5] Bomilkar plante einen Anschlag auf Jugurtha, der aber entdeckt wurde; er und seine Mitverschwörer wurden hingerichtet.[6]

Literatur

  • Benedikt Niese: Bomilkar (5). In: Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft (RE). Band III,1, Stuttgart 1897, Sp. 681.
  • Hans Georg Gundel: Bomilkar 4. In: Der Kleine Pauly (KlP). Band 1, Stuttgart 1964, Sp. 924.
  • Joachim Ermann: Strafprozess, öffentliches Interesse und private Strafverfolgung. Untersuchungen zum Strafrecht der römischen Republik (= Forschungen zum römischen Recht. Band 46). Böhlau Verlag, Köln u. a. 2000, ISBN 3-412-08299-6, Das Verfahren gegen Bomilkar, S. 112–114 (zugleich Dissertation, Universität Saarbrücken 1999).

Anmerkungen

  1. Glenn Markoe: Die Phönizier. Stuttgart 2003, S. 131.
  2. Werner Huß: Karthago. München 1995, S. 104.
  3. Sallust, Bellum Iugurthinum 35, 4–9.
  4. Sallust, Bellum Iugurthinum 49, 1; 52, 5.
  5. Sallust, Bellum Iugurthinum 61, 4–62, 9.
  6. Sallust, Bellum Iugurthinum 70, 1–72, 1.

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