Es Skhul (Höhle der Kinder) ist ein prähistorischer Fundort ca. 20 Kilometer südlich der Stadt Haifa und ca. 3 Kilometer von der Küste des Mittelmeeres entfernt. Sie wurde erstmals im Sommer 1928 von Dorothy Garrod ausgegraben und brachte erste Hinweise auf die Kultur des Natufien im späten Epipaläolithikum. Diese Kultur ist durch zahreiche Mikrolithen, Gräber und Steinwerkzeuge charakterisiert.
Ein Bereich der Skhul-Höhle brachte Hinweise darauf, dass hier vor rund 100.000 Jahren Neandertaler und moderne Menschen nebeneinander lebten.
Von den vierzehn Skeletten, die freigelegt wurden, waren drei bemerkenswert vollständig. Sie wurden als archaische Formen des Homo sapiens klassifiziert, die sich in ihrer physischen Erscheinung vom modernen Menschen kaum mehr unterschieden. Die Funde aus diesen Gräbern erbrachten auch Hinweise auf Kulte und Rituale im Zusammenhang mit dem Tod und der geistlichen Welt.
Die Funde aus der Höhle sind von großer Bedeutung für die anthropologisch-prähistorische Forschung der Entwicklung der menschlichen Spezies. Die Theorie, dass der Homo sapiens nicht vom Neandertaler abstammt, sondern dass beide zeitgleich gelebt haben, ist heute weitgehend akzeptiert: Die Neandertaler starben aus, während Homo sapiens zur modernen Menschheit entwickelte und mittlerweile eine Populationsgröße von 7 Milliarden Individuen aufweist.
Literatur
- McCown, T. D. und A. Keith, 1939. The fossil remains from the Levalloiso-Mousterian. The Stone Age of Mount Carmel, vol. II (The Claredon Press, Oxford)
- Grün, R., Stringer, C., McDermott, F., Nathan, R., Porat, N., Robertson, S., et al. 2005. U-series and ESR analyses of bones and teeth relating to the human burials from Skhul. Journal of human evolution, 49(3), 316
Koordinaten von fossilized.org