Krapina ist eine Stadt im Norden Kroatiens und das administrative Zentrum der Gespanschaft Krapina-Zagorje. Die Stadt liegt in der hügeligen Zagorje Region Kroatiens, etwa 55 km von Zagreb und Varaždin entfernt.
Im Jahr 1899 entdeckte der Archäologe und Paläontologe Dragutin Gorjanović-Kramberger in einem Abri am Hügel Hušnjak menschliche Überreste, die man den frühen Neandertalern aus der Zeit vor ca. 130.000 Jahren zuordnet. Unter den insgesamt über 850 Fossilien von bis zu 80 Individuen, die meist mit 16 bis 24 Jahren gestorben sind, befinden sich Reste von Männern und Frauen vom Kindes- bis zum Erwachsenenalter und fast alle Teile des Skeletts. Außerdem fand man 3000 Tierknochen und 1000 Steinwerkzeuge. Da viele Homininenknochen in kleine Stücke zerbrochen waren, war ihre Zuordnung zu den einzelnen Individuen seit den Ausgrabungen um die Jahrhundertwende eine fast unlösbare Aufgabe, jedoch konnten fünf Schädel teilweise rekonstruiert werden.
Ferner wurden mehrere hundert Steinwerkzeuge und mehrere tausend fossile Tierknochen gefunden. Es wird vermutet, dass es sich hierbei um einen Begräbnisplatz handelte, an dem ritueller Kannibalismus betrieben wurde. Im Jahr 2010 wurde das Neandertalermuseum in Krapina eröffnet.
Literatur
- Gorjanovic-Kramberger, K., 1906. Der diluviale Mensch von Krapina in Kroatien. C. W. Kreidels Verlag, Wiesbaden.
- W.J. Rink, H.P. Schwarcz, F.H. Smith and J. Radovcic. 1995. ESR ages for Krapina hominids Nature 378, p. 24
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