Visbeker Bräutigam

Visbeker Bräutigam
Visbeker Bräutigam (2010)

Visbeker Bräutigam (2010)

Visbeker Bräutigam (Niedersachsen)
Koordinaten 52° 52′ 42,3″ N, 8° 15′ 59″ OKoordinaten: 52° 52′ 42,3″ N, 8° 15′ 59″ O
Ort Großenkneten, Niedersachsen, Deutschland
Entstehung 3500 bis 2800 v. Chr.
Höhe 35 m
Sprockhoff-Nr. 934–938
Der Brautwagen (2012)

Der Visbeker Bräutigam ist ein Großsteingrab in der Gemeinde Großenkneten im niedersächsischen Landkreis Oldenburg.

Lage und Beschreibung

Das Grab mit der Sprockhoff-Nr. 936 befindet sich nahe dem Einzelgehöft und Landgasthof Engelmannsbäke, nördlich des sandgeprägten Tieflandbachs Aue, der in diesem Bereich gleichfalls Engelmannsbäke genannt wird, unweit der Visbeker Bauerschaft Endel, in unmittelbarer Nähe zur Visbeker Gemeindegrenze.

Das Großsteingrab ist mit seiner Umfassung (dem sogenannten Hünenbett) 104 Meter lang und 8 – 9 Meter breit. Es gehört damit zu den größten Anlagen in Deutschland. Von den ursprünglich etwa 170 Steinen der Umfassung sind 130 noch vorhanden. Die Anlage ist in Ost-West-Richtung und damit auf den Sonnenauf- und –untergang zur Sommersonnenwende ausgerichtet. Die Grabkammer liegt im Westen des Hünenbetts. Sie weist fünf Decksteine auf und ist etwa 10 Meter lang. Die Tragsteine stecken wahrscheinlich noch tief im Boden. Die etwas erhöhte Lage des gesamten Großsteingrabes weist noch darauf hin, dass das Innere des Hühnenbettes einmal mit Erde aufgefüllt war und so einen langgestreckten Hügel bildete. Die Anlage stammt aus der jungsteinzeitlichen Trichterbecherkultur ca. 3400 – 2800 v. Chr.

In unmittelbarer Nähe befinden sich vier weitere Großsteingräber: die Sprockhoff-Nummern 934, 935, 937 und 938 (Brautwagen) sowie – jenseits, also südlich der Aue – der Heidenopfertisch (Sprockhoff-Nr. 974).

Der Brautwagen ist eine ursprünglich in einem in Resten noch erhaltenen Erdhügel gelegene und vollständig erhaltene Grabkammer (Innenmaße 7,20 × 1,50 m) mit 11 Trag- und 4 Decksteinen.

Siehe auch

Literatur

  • Ute Bartelt: Eigene Bauweise – Großsteingräber im westlichen Niedersachsen. In: Archäologie in Deutschland. Band 4/2009, S. 26–29 (Online).
  • Anette Bußmann: Steinzeitzeugen. Reisen zur Urgeschichte Nordwestdeutschlands. Isensee Verlag, Oldenburg 2009, ISBN 978-3-89995-619-1, S. 85–87.
  • Mamoun Fansa: Großsteingräber zwischen Weser und Ems. Isensee Verlag, Oldenburg 1992, ISBN 3-89442-118-5, S. 106–109.
  • Ernst Andreas Friedrich: Visbeker Braut und Bräutigam. In: Wenn Steine reden könnten. Band II, Landbuch-Verlag, Hannover 1992, ISBN 3-7842-0479-1, S. 9–11.
  • Ernst Sprockhoff: Atlas der Megalithgräber Deutschland. Teil 3: Niedersachsen – Westfalen. Rudolf Habelt Verlag, Bonn 1975, ISBN 3-7749-1326-9, S. 132–133.
  • Ludwig Strackerjan: Hünensteine im Oldenburgischen. In: Die Gartenlaube. Heft 7, 1879, S. 119–123 (Volltext [Wikisource]).

Weblinks

Commons: Visbeker Bräutigam – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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