Sem (ägyptische Mythologie)

Sem in Hieroglyphen
Mittleres Reich
S29G17G43A40

Neues Reich
S29G17Z1

Sem
Sm
Griech.-röm. Zeit
S29X1G17

Setem
Stm

Sem (auch Setem) ist die Bezeichnung einer altägyptischen Totengottheit.

Hintergrund

Altes Reich bis zur Spätzeit

Im Alten Reich wurde Sem mit dem Titel „Er soll sich niederlassen und der Reinigung der Verstorbenen zusehen“ verehrt. Im Mittleren Reich kam das Epitheton „Er bringt seine Feinde zu Fall“ hinzu. Zusätzlich ist Sem die Gottheit, die im Mittleren- und Neuen Reich den Verstorbenen „in das Horusauge einführt“ und im Neuen Reich mit der Gottheit Hor-Inmutef („Horus ist der Pfeiler seiner Mutter“) gleichgesetzt wurde. In der Spätzeit repräsentierte Sem die Gottheit Anubis.

Griechisch-römische Zeit

In griechisch-römischer Zeit verschmolz Sem mit Thot und Anubis. Er ist ikonografisch als stehende Gottheit mit einem Pantherfellumhang dargestellt, wobei der Umhang von einer Tatze gehalten wird und sich der Name von Sem in Setem änderte. Als Setem-Thot „übergibt er das Haus seinem Herrn“. Aus dieser Zeit ist der Titel des Wab-Priesters Inpu-Neb-Dun-anwi belegt.

In der Liturgie wird die Herstellung des Pantherfellumhangs für die Priester des Sem (Setem) beschrieben: Der Gott Seth verwandelte sich auf der Flucht vor Thot und Anubis in einen Panther, der von Anubis getötet und verbrannt wurde. Anschließend fertigte Anubis aus dem abgezogenen Fell des Panthers einen Umhang. Nachdem Anubis damit die Balsamierungshalle des Osiris betreten hatte, markierten die Wab-Priester das Pantherfell mit einem Brandmal. Der Setem-Priester sprach dazu die Worte „Seth ist hier“.

Siehe auch

Literatur

  • Hans-Werner Fischer-Elfert: Die Vision von der Statue im Stein. Studien zum altägyptischen Mundöffnungsritual (= Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse: Schriften der Philosophisch-Historischen Klasse der Heidelberger Akademie der Wissenschaften. Bd. 5). Winter, Heidelberg 1998, ISBN 3-8253-0678-X.
  • Christian Leitz u. a.: Lexikon der ägyptischen Götter und Götterbezeichnungen. Bd. 6 H̱ - s. Peeters, Leuven 2002, ISBN 90-429-1151-4, S. 306.

Die News der letzten Tage