Semele (Mythologie)

Jupiter und Semele von Gustave Moreau (1894/95)
Peter Paul Rubens: „Tod der Semele“, vor 1640

Semele ({{Modul:Vorlage:lang}} Modul:ISO15924:97: attempt to index field 'wikibase' (a nil value)) ist in der griechischen Mythologie die Tochter der Göttin der Eintracht, Harmonia, und des Königs Kadmos, Gründer von Theben, und die Mutter des Weingottes Dionysos. Semeles Schwestern sind Agaue, Ino und Autonoë, ihre Brüder Illyrios und Polydoros.

Zur Göttin wurde Semele unter dem Namen Thyone.

Name

Die Herleitung des Namens „Semele“ aus der rekonstruierten phrygischen Lautform zemelos als „Erdenbewohner(in), Mensch“ ist umstritten; je nach Herkunft der Forscher wird die phrygische Herkunft (Anatolien) angenommen oder abgelehnt. Die indogermanistische Forschung hat die indogermanische Sprachwurzel *tu̯emelah „die Anschwellende“ vorgeschlagen. Semele wäre hier als die schwangere Mutter des Fruchtbarkeitsgottes Dionysos und nicht als die Erdenbewohnerin bezeichnet, mit der Zeus eine Verbindung einging.

Mythos

Zeus erschien Semele als Sterblicher, eine seiner vielen Verwandlungen, um die Frau, die er begehrte, zu gewinnen. Er zeugte mit ihr Dionysos.

Hera, die Gattin des Zeus, war eifersüchtig, als sie von der neuen Liebschaft ihres Gemahls erfuhr. Auch sie verwandelte sich – und nahm die Gestalt von Semeles alter Amme Beroe an. Als diese säte sie nun den Zweifel in Semeles Herz, nämlich dass Zeus gar nicht Zeus sei. Semele erbat sich nun von ihrem Geliebten einen einzigen Wunsch, nämlich ihn in seinem ganzen Glanz sehen zu dürfen. Zeus, der Semele liebte, versuchte ihr das auszureden, aber sie wollte Gewissheit und verstand sich wohl auch aufs Bitten, so dass er sich ihr schließlich zeigte, worauf sie durch seinen Glanz vernichtet wurde, gleich wie ein jeglicher irdischer Körper, der der Sonne zu nahe kommt, nicht länger bestehen kann. Man erzählt es auch so: (wie) vom Blitz getroffen, nämlich von einem Blitz des Zeus, sank sie zu Boden. Mit ihr verbrannte der ganze Palast des Kadmos und es heißt, dass von ihrem Grab noch lange Zeit Rauch hochstieg.

Das Kind in ihrem Leib wurde jedoch durch Hermes gerettet: Zeus nähte es sich in seine Hüfte bzw. in seinen Oberschenkel und brachte das Kind drei Monate später selbst zur Welt (siehe Schenkelgeburt). So wurde der unsterbliche Dionysos geboren.

Nach einer anderen Erzählung wurde der Leichnam Semeles mit dem Kind in eine Kiste gelegt und dem Meer übergeben, was an die Geschichte von Zeus und die Geburt des Perseus durch Danaë denken lässt, die mit ihrem Kind ebenfalls in einer Kiste ausgesetzt wurde. In Laokien wurden die beiden an Land gespült, wo Semele begraben und Dionysos aufgezogen wurde.

Später wurde Semele aus der Unterwelt geholt und in den Olymp aufgenommen, wo sie als Thyone unter den Göttern lebt.

Literatur

  • Otto Jessen: Semele. In: Wilhelm Heinrich Roscher (Hrsg.): Ausführliches Lexikon der griechischen und römischen Mythologie. Band 4, Leipzig 1915, Sp. 662–676 (Digitalisat).
  • Anneliese Kossatz-Deissmann: Semele. In: Lexicon Iconographicum Mythologiae Classicae (LIMC). Band VII, Zürich/München 1994, S. 718–726.

Weblinks

Commons: Semele – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • Carlos Parada, Maicar Förlag: Semele. In: Greek Mythology Link. (Englisch) Schweden, 1997, abgerufen am 22. Juni 2013.
    Info: Parada, Autor von Genealogical Guide to Greek Mythology (1993), war Dozent am Department of Classics der Lund University in Sweden.
  • Aaron J. Atsma: Semele Thyone. In: Theoi Project. (Englisch) Auckland, Neuseeland, 2011, abgerufen am 22. Juni 2013.
    Info: Atsma, ohne akademische Ausbildung, bietet in seinem mythologischen Theoi Project (übersetzte) Originalquellen.

Die News der letzten Tage