Helena (Mythologie)

Helena und die Dioskuren, römisches Weihrelief, 30 × 27 cm
Helena zwischen
Menelaos und Aphrodite
Detail einer attischen rotfigurigen Vase
ca. 450–440 v. Chr.

Helena, latinisiert aus altgriechisch {{Modul:Vorlage:lang}} Modul:Multilingual:149: attempt to index field 'data' (a nil value),[1] ist eine Figur der griechischen Mythologie. Ihre Entführung durch den trojanischen Prinzen Paris löste den Trojanischen Krieg aus.

Abstammung

Helena galt in der griechischen Mythologie als die aus einem Ei geborene Tochter des Zeus und der Leda.[2] Leda wurde von Zeus in Gestalt eines Schwanes verführt,[3] wodurch sie die Mutter der Helena und der Dioskuren Kastor und Polydeukes (römisch: Pollux) wurde. Klytaimnestra galt als die Tochter der Leda und des Tyndareos; sie war eine Halbschwester der Helena.

Anderen Überlieferungen zufolge wurden Helena und die Dioskuren aus einem oder zwei Eiern geboren oder Leda pflegte das Ei der Nemesis[4] und des Zeus, aus dem Helena entstand, die Leda wie ihr eigenes Kind aufzog. Pausanias berichtet von der Geburt der Dioskuren auf der Insel Pephnos (westliche Mani). Auch soll der spartanische Dichter Alkman darüber geschrieben haben.[5] Der Dichter Lykophron verwendet im Bezug auf Helena das Adjektiv „{{Modul:Vorlage:lang}} Modul:Multilingual:149: attempt to index field 'data' (a nil value)“, also „die auf Pephnos Geborene“.[6]

Die schöne Helena

Apulisch-rotfigurige Pelike mit der Geburt der Helena aus einem Ei. Links Helenas Mutter Leda, rechts ein Hirte mit einem Stab, oben Eros mit einem Kranz; dem Maler von Athen 1680 zugeschrieben, Antikensammlung Kiel.
Evelyn de Morgan:
Helena von Troja (1898).
Der Spiegel, die schnäbelnden Tauben und die Feste Troja kennzeichnen sie im Stil der Präraffaeliten als Femme fatale.

Helena galt als die schönste Frau ihrer Zeit. Ihre Schönheit soll so groß gewesen sein, dass jeder Mann, der Helena sah, sie besitzen wollte. Sie wurde schon als Jugendliche von Theseus und Peirithoos nach Aphidnai in Attika entführt[7] und von den Dioskuren, ihren Brüdern, befreit.

Um sie warben sehr viele Griechenfürsten.[8] Ihr irdischer Vater befürchtete bei Bevorzugung eines Freiers die Feindschaft aller abgewiesenen und ließ daher, einem Rat des Odysseus folgend, alle Bewerber um Helena schwören, dass sie die Wahl Helenas anerkennen und gegen jedermann verteidigen würden[9] – eine typische Rechtfertigungssage für das Bündnis fast aller Griechenkönige gegen Troja. Helena wählte Menelaos, den Prinzen von Mykene und damit späteren König von Sparta, dem sie ihre Tochter Hermione gebar.

Im Streit der drei Göttinnen Hera, Aphrodite und Athene um den Apfel der Eris wurde sie von Aphrodite dem trojanischen Prinzen Paris versprochen und ließ sich von ihm einverständlich nach Troja entführen. Hera und Athene beschlossen, gegen Troja zu kämpfen.

Nach einer Version der Sage kam sie niemals in Troja an, sondern wurde nach Ägypten verschlagen – in Troja sei nach dem Willen der Götter nur ein Helena gleichendes „Phantom“ angekommen. So etwa beschreibt es der Dichter Stesichoros. Laut Herodot (2, 112-120) landete Paris mit Helena in Ägypten, wo Helena von König Proteus einbehalten wurde.

Der sogenannte Raub der Helena löste den Trojanischen Krieg der Griechen gegen Troja aus, als sich der in seiner Ehre getroffene Menelaos an alle abgewiesenen Freier um Hilfe wandte. Diese leisteten bei dem Werben um Helena einen Schwur, mit dem sich die Freier verpflichteten Helenas künftigem Ehemann beizustehen, falls Helena diesem streitig gemacht würde. Nach dem Tod des Paris ehelichte sie noch dessen Bruder Deiphobos. Nach der Niederlage Trojas verzieh Menelaos Helena trotz der Vorgeschichte. Beide kehrten heil nach Sparta zurück, lebten und herrschten noch lange dort – anders als die meisten anderen Griechenfürsten, die fast alle nach dem Fall Trojas umkamen. In der Version, in der Helena nie in Troja ankam, wurde sie nach dem Trojanischen Krieg von Menelaos in Ägypten gefunden und nach Sparta gebracht. Diese Version der Sage wurde von Euripides in der Tragödie Helena dramatisch bearbeitet.

Rezeption

Die Helenagestalt erscheint bereits im ältesten abendländischen (griechischen) Epos des Homer, der Ilias, und erfuhr ein langes literarisches Nachleben (z. B. in Goethes Faust II, ebenso wie in der Historia von Dr. Johann Fausten und Jacques Offenbachs Operette Die schöne Helena u. v. a. m.).

Ihr Name erscheint in wohl allen europäischen Sprachen als weiblicher Vorname, wobei allerdings in vielen Fällen die heilige Helena Patin gestanden haben dürfte.

Der Mount Helen in der Antarktis und die Pflanzen-Gattung Helenium sind nach ihr benannt.

Literatur

  • Erich Bethe: Helene 3). In: Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft (RE). Band VII,2, Stuttgart 1912, Sp. 2824–2835.
  • Richard Engelmann: Helena II. In: Wilhelm Heinrich Roscher (Hrsg.): Ausführliches Lexikon der griechischen und römischen Mythologie. Band 1,2, Leipzig 1890, Sp. 1928–1978 (Digitalisat).
  • Helene Homeyer: Die spartanische Helena und der Trojanische Krieg. Wandlungen und Wanderungen eines Sagenkreises vom Altertum bis zur Gegenwart (= Palingenesia. Band 12). Steiner, Wiesbaden 1977, ISBN 3-515-02534-0.
  • Ludger Scherer, Burkhard Scherer: Mythos Helena. Texte von Homer bis Luciano de Crescenzo. Reclam, Ditzingen 2008, ISBN 978-3-15-020163-3.
  • Steffen Schneider: Helena. In: Maria Moog-Grünewald (Hrsg.): Mythenrezeption. Die antike Mythologie in Literatur, Musik und Kunst von den Anfängen bis zur Gegenwart (= Der Neue Pauly. Supplemente. Band 5). Metzler, Stuttgart/Weimar 2008, ISBN 978-3-476-02032-1, S. 308–317.

Weblinks

Commons: Helena – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Wilhelm Gemoll: Griechisch-Deutsches Schul- und Handwörterbuch. München/Wien 1965.
  2. Angeblich wurde sie in vorgriechischer Zeit in Sparta als Vegetationsgöttin verehrt.
  3. Euripides, Helena 18–19; Hyginus, Fabulae 77
  4. Pausanias 1,33,7; Bibliotheke des Apollodor 3,10,7
  5. Pausanias, Beschreibung Griechenlands 3,26,2 (englische Übersetzung).
  6. Lykophron, Alexandra 87. Siehe die Erläuterungen bei Simon Hornblower: Lykophron, Alexandra. Greek Text, Translation, Commentary, and Introduction. Oxford University Press, Oxford 2015, S. 142 (Digitalisat).
  7. Hyginus, Fabulae 79; Plutarch, Theseus 31
  8. Hyginus, Fabulae 81
  9. Hyginus, Fabulae 77; Bibliotheke des Apollodor 3,10,9

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