Ganggrab von Steenbergen
Ganggrab von Steenbergen Hunebed D1 | ||
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Das Großsteingrab D1 bei Steenbergen | ||
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Koordinaten | 53° 6′ 17,6″ N, 6° 24′ 37,7″ O | |
Ort | Noordenveld, OT Steenbergen, Drenthe, Niederlande | |
Entstehung | 3470 bis 2760 v. Chr.[1] | |
van-Giffen-Nr. | D1 |
Das Ganggrab von Steenbergen ist eine megalithische Grabanlage der jungsteinzeitlichen Westgruppe der Trichterbecherkultur (TBK) bei Steenbergen, einem Ortsteil von Noordenveld in der niederländischen Provinz Drenthe. Das Grab trägt die Van-Giffen-Nummer D1.
Lage
Bei der Anlage handelt es sich um das nördlichste Großsteingrab in der Provinz Drenthe. Es befindet sich nördlich von Steenbergen an der Grenze zu Roderesch, direkt an einem Feldweg.
Forschungsgeschichte
19. Jahrhundert
Das Grab wurde erstmals von Nicolaus Westendorp beschrieben, der es 1814 besuchte und 1815 hierüber einer Bericht veröffentlichte. Willem Pleyte, Kurator der Sammlung niederländischer Altertümer im Rijksmuseum van Oudheden in Leiden, unternahm 1874 zusammen mit dem Fotografen Jan Goedeljee eine Reise durch Drenthe und ließ dort erstmals alle Großsteingräber systematisch fotografieren. Auf Grundlage dieser Fotos fertigte er Lithografien an.[2] Conrad Leemans, Direktor des Rijksmuseums, unternahm 1877 unabhängig von Pleyte eine Reise nach Drenthe. Jan Ernst Henric Hooft van Iddekinge, der zuvor schon mit Pleyte dort gewesen war, fertigte für Leemans Pläne der Großsteingräber an. Leemans’ Bericht blieb allerdings unpubliziert.[3]
20. und 21. Jahrhundert
Zwischen 1904 und 1906 dokumentierte der Mediziner und Amateurarchäologe Willem Johannes de Wilde alle noch erhaltenen Großsteingräber der Niederlande durch genaue Pläne, Fotografien und ausführliche Baubeschreibungen. Seine Aufzeichnungen zum Grab von Steenbergen sind allerdings verloren gegangen.[4] 1918 dokumentierte Albert Egges van Giffen die Anlage für seinen Atlas der niederländischen Großsteingräber. 1953 und 1954 wurde das Grab durch van Giffen restauriert. Weitere Restaurierungen erfolgten 1965, 1993 und 1997. Eine systematische archäologische Grabung hat bislang nicht stattgefunden. Seit 1993 ist die Anlage ein Nationaldenkmal (Rijksmonument).[5] 2017 wurde die Anlage zusammen mit den anderen noch erhaltenen Großsteingräbern der Niederlande in einem Projekt der Provinz Drente und der Reichsuniversität Groningen von der Stiftung Gratama mittels Photogrammetrie in einem 3D-Atlas erfasst.[6]
Beschreibung
Bei der Anlage handelt es sich um ein annähernd ost-westlich orientiertes Ganggrab. Eine steinerne Umfassung konnte nicht festgestellt werden. Die Grabkammer hat eine Länge von 11,6 m und eine Breite von 3,6 m. Sie besitzt sechs Wandsteinpaare an den Langseiten, je einen Abschlussstein an den Schmalseiten und sechs Decksteine. Bei van Giffens erster Dokumentation lagen die Decksteine alle herabgestürzt im Inneren der Kammer. Sie wurden bei den Restaurierungen von 1953 und 1954 wieder auf die Wandsteine aufgesetzt. Ein Stein war in fünf Teile zerbrochen und musste mithilfe von Zement wieder zusammengesetzt werden. Schwere Schäden durch ein Lagerfeuer machten 1997 die erneute Reparatur eines Decksteins nötig. An der Mitte der südlichen Langseite befindet sich der Zugang zur Kammer. Diesem ist ein Gang aus zwei Wandsteinen und einem Deckstein vorgelagert.
Siehe auch
Literatur
- Theo ten Anscher: Een inventarisatie van de documentatie betreffende de Nederlandse hunebedden (= R.A.A.P.-Rapport. Band 16). Stichting R.A.A.P., Amsterdam 1988 (Online).
- Jan Albert Bakker: The TRB West Group. Studies in the Chronology and Geography of the Makers of Hunebeds and Tiefstich Pottery (= Cingula. Band 5). Universiteit van Amsterdam, Amsterdam 1979, ISBN 978-90-70319-05-2 (Online).
- Jan Albert Bakker: The Dutch Hunebedden. Megalithic Tombs of the Funnel Beaker Culture. (= International Monographs in Prehistory. Archaeological Series. Band 2). International Monographs in Prehistory, Ann Arbor 1992, ISBN 1-87962-102-9.
- Jan Albert Bakker: Megalithic Research in the Netherlands, 1547–1911. From ‘Giant’s Beds’ and ‘Pillars of Hercules’ to accurate investigations. Sidestone Press, Leiden 2010, ISBN 9789088900341, S. 205 (Onlineversion).
- Evert van Ginkel: De Hunebedden. Gids En Geschiedenis Van Nederlands Oudste Monumenten. Drents Museum, Assen 1980, ISBN 978-9070884185.
- Evert van Ginkel, Sake Jager, Wijnand van der Sanden: Hunebedden. Monumenten van een steentijdcultuur. Uniepers, Abcoude 1999, ISBN 978-9068252026, S. 164.
- Albert Egges van Giffen: De Hunebedden in Nederland, 3 Bände. Oosthoek, Utrecht 1925.
- G. de Leeuw: Onze hunebedden. Gids vor Drentse hunebedden en de Trechterbekerkultuur. Flint ’Nhoes, Borger 1984.
- Wijnand van der Sanden, Hans Dekker: Gids voor de hunebedden in Drenthe en Groningen. WBooks, Zwolle 2012, ISBN 978-9040007040.
Weblinks
- The Megalithic Portal: D1 Steenbergen
- hunebedden.nl: Hunebed D1 te Steenbergen
- hunebeddeninfo.nl: D1/Steenbergen
- JohnKuipers.ca: D1 Steenbergen
- cruptorix.nl: D1
Einzelnachweise
- ↑ Anna L. Brindley: The typochronology of TRB West Group pottery. In: Palaeohistoria. Band 28, 1986, S. 93–132 (Online). Jahreszahlen korrigiert nach Moritz Mennenga: Zwischen Elbe und Ems. Die Siedlungen der Trichterbecherkultur in Nordwestdeutschland (= Frühe Monumentalität und soziale Differenzierung. Band 13). Habelt, Bonn 2017, ISBN 978-3-7749-4118-2, S. 93 (Online).
- ↑ Jan Albert Bakker: Megalithic Research in the Netherlands, 1547–1911. 2010, S. 160–162.
- ↑ Jan Albert Bakker: Megalithic Research in the Netherlands, 1547–1911. 2010, S. 163–165.
- ↑ Jan Albert Bakker: Megalithic Research in the Netherlands, 1547–1911. 2010, S. 173–174.
- ↑ Rijksdienst voor het Cultureel Erfgoed: 467460 te Roden
- ↑ De Hunebedden in Nederland – A 3D model collection by Groningen Institute of Archealogy. In: sketchfab.com. Abgerufen am 25. März 2021.