Großsteingrab Wapse
- Wikipedia:Bilderwunsch unterdrückt
- Großsteingrab in den Niederlanden
- Abgegangenes Bauwerk in den Niederlanden
- Westerveld
- Westgruppe der Trichterbecherkultur
- Ganggrab
Großsteingrab Wapse Hunebed D52a Großsteingrab Diever-Wapse, Berkenheuvel, Pottiesbargien | ||
---|---|---|
| ||
Koordinaten | 52° 51′ 32,5″ N, 6° 19′ 52,2″ O | |
Ort | Westerveld, OT Wapse, Drenthe, Niederlande | |
Entstehung | 3470 bis 2760 v. Chr.[1] | |
van-Giffen-Nr. | D52a |
Das Großsteingrab Wapse (auch als Berkenheuvel oder Pottiesbargien bezeichnet) war eine megalithische Grabanlage der jungsteinzeitlichen Westgruppe der Trichterbecherkultur bei Wapse, einem Ortsteil von Westerveld in der niederländischen Provinz Drenthe. Das Grab wird in der Literatur teilweise auch unter Diever oder Diever-Wapse geführt. Es wurde 1735 zerstört. Seine Überreste wurden 1929 und 1988 archäologisch untersucht. Es trägt die van-Giffen-Nummer D52a.
Lage
Das Grab befand sich nordöstlich von Wapse am Rand des Nationalparks Drents-Friese Wold. 3 km ostsüdöstlich befindet sich das noch erhaltene Großsteingrab Diever.
Forschungsgeschichte
1734 wurden alle Großsteingräber in Drenthe unter gesetzlichen Schutz gestellt. 1735 wurde allerdings eine Ausnahmegenehmigung für die Abtragung des Grabes von Wapse erteilt. Albert Egges van Giffen untersuchte die Reste des Grabes im Jahr 1929. Jan N. Lanting führte 1988 eine weitere Untersuchung durch, wobei vor allem van Giffens Abraumhügel noch einmal gründlich gesiebt wurden. Anschließend wurde die Hügelschüttung des Grabes restauriert.
Beschreibung
Architektur
Bei der Anlage handelte es sich um ein Ganggrab. Die Grabkammer hatte eine Länge von 15,3 m. Sie besaß acht Wandsteinpaare an den Langseiten und je einen Abschlussstein an den Schmalseiten.
Bestattungen
Aus dem Grab stammen Reste von Leichenbrand. Die geborgene Menge betrug 989,4 g. Die Knochen gehörten zu zwei Männern und einem Individuum unbestimmten Geschlechts, die alle im Erwachsenenalter verstorben waren.[2]
Beigaben
Das Fundmaterial besteht hauptsächlich aus Keramikscherben und Feuerstein-Geräten. Lanting konnte bei seiner Nachuntersuchung etwa 15.800 Keramikscherben bergen.
Van Giffen fand bei seiner Grabung außerdem ein Band aus Kupferblech.[3] Vergleichbare Funde stammen aus dem Großsteingrab D19 bei Drouwen und aus dem Großsteingrab D28 bei Buinen.[4] Bei all diesen Beigaben handelt es sich um die ältesten bekannten Metallgegenstände der Niederlande. Auch in mehreren Großsteingräbern in Nordrhein-Westfalen und im westlichen Niedersachsen wurden Metallgegenstände gefunden.
Im Grab wurden auch geringe Reste von verbrannten Tierknochen gefunden. Die geborgene Menge betrug 41 g. Die Knochen stammten von Schaf/Ziege und vom Schwein. Ein Knochen war als Lochdorn verwendet worden.[5]
Literatur
- Theo ten Anscher: Een inventarisatie van de documentatie betreffende de Nederlandse hunebedden (= R.A.A.P.-Rapport. Band 16). Stichting R.A.A.P., Amsterdam 1988 (Online).
- Jan Albert Bakker: A list of the extant and formerly present hunebedden in the Netherlands. In: Palaeohistoria. Band 30, 1988, S. 63–72 (Online).
- Jan Albert Bakker: The Dutch Hunebedden. Megalithic Tombs of the Funnel Beaker Culture. (= International Monographs in Prehistory. Archaeological Series. Band 2). International Monographs in Prehistory, Ann Arbor 1992, ISBN 1-87962-102-9.
- Jan Albert Bakker: Megalithic Research in the Netherlands, 1547–1911. From ‘Giant’s Beds’ and ‘Pillars of Hercules’ to accurate investigations. Sidestone Press, Leiden 2010, ISBN 9789088900341, S. 224–225 (Onlineversion).
- Albert Egges van Giffen: De Hunebedden in Nederland, 3 Bände. Oosthoek, Utrecht 1925.
- Albert Egges van Giffen: Een vernield hunebed DXLIIa, het zoogenaamde Pottiesbargien, in het (vroegere) Wapserveld bij Diever, gem. Diever. In Nieuwe Drentse Volksalmanak. Band 64, 1946, S. 61–71.
- Evert van Ginkel: De Hunebedden. Gids En Geschiedenis Van Nederlands Oudste Monumenten. Drents Museum, Assen 1980, ISBN 978-9070884185.
- Evert van Ginkel, Sake Jager, Wijnand van der Sanden: Hunebedden. Monumenten van een steentijdcultuur. Uniepers, Abcoude 1999, ISBN 978-9068252026, S. 198.
- Elisabeth Schlicht: Kupferschmuck aus Megalithgräbern Nordwestdeutschlands. In: Nachrichten aus Niedersachsens Urgeschichte. Band 42, 1973, S. 13–52 (Online).
- Nynke de Vries: Excavating the Elite? Social stratification based on cremated remains in the Dutch hunebedden. Masterarbeit, Groningen 2015 (Online).
Weblinks
- The Megalithic Portal: D52a Diever
- hunebeddeninfo.nl: Overzicht verdwenen hunebedden in Drenthe en Groningen
Einzelnachweise
- ↑ Anna L. Brindley: The typochronology of TRB West Group pottery. In: Palaeohistoria. Band 28, 1986, S. 93–132 (Online). Jahreszahlen korrigiert nach Moritz Mennenga: Zwischen Elbe und Ems. Die Siedlungen der Trichterbecherkultur in Nordwestdeutschland (= Frühe Monumentalität und soziale Differenzierung. Band 13). Habelt, Bonn 2017, ISBN 978-3-7749-4118-2, S. 93 (Online).
- ↑ Nynke de Vries: Excavating the Elite? Social stratification based on cremated remains in the Dutch hunebedden. 2015, S. 12, 50.
- ↑ Elisabeth Schlicht: Kupferschmuck aus Megalithgräbern Nordwestdeutschlands. 1973, S. 24.
- ↑ Elisabeth Schlicht: Kupferschmuck aus Megalithgräbern Nordwestdeutschlands. 1973, S. 15, 28.
- ↑ Nynke de Vries: Excavating the Elite? Social stratification based on cremated remains in the Dutch hunebedden. 2015, S. 17–18.