Aripert II.

Aripert II. († 712) aus dem Haus der Agilolfinger war von 701 bis 712 König der Langobarden.

Leben

Aripert war der Sohn des Raginpert. Nachdem König Cunincpert im Jahre 700 gestorben war, usurpierte Raginpert den Thron gegen Cunincperts minderjährigen Sohn und rechtmäßigen Thronfolger, Liutpert und dessen Regenten Ansprand. Ansprand wurde in der Schlacht von Novara besiegt, allerdings starb Raginpert noch 701, sodass sein Sohn Aripert den Thron erbte.[1]

In der Schlacht bei Ticinum (Pavia) besiegte Aripert II. das Heer König Liutperts unter Ansprand, Ato, Tatzo, Rotharit und Farao, nahm Liutpert gefangen[1] und ließ ihn als potenziellen Thronrivalen im Jahr 703 ermorden.[2] Ansprand floh vor Aripert zu Theudebert[3] an den bayerischen Hof.[4] Ansprands Familie wurde verstümmelt: Seinem Sohn Sigiprand wurden die Augen ausgestochen, seiner Frau Theodora und seiner Tochter Aurona wurden Nase und Ohren abgeschnitten, lediglich Ansprands kleiner Sohn Liutprand durfte zu seinem Vater ins Exil.[5]

Rotharit, der dux (Herzog) von Bergamo, usurpierte den Thron, wurde aber nach kurzer Belagerung Bergamos von Aripert gefangen und ermordet.[2] Dann empörte sich dux Corvolus von Friaul gegen Aripert, wurde aber besiegt und geblendet.[6]

Aripert unterhielt gute Beziehungen zum Frankenreich[7] und zur katholischen Kirche, der er Güter seines Erbgutes schenkte.[8] Auch mit Byzanz hielt er Frieden. Das Amt des dux war teilweise erblich geworden. In Friaul[9] wurden die Duces vom König ernannt und auch abgesetzt, während im abgelegenen Spoleto[10] und Benevent die Söhne Nachfolger wurden, ohne dass der König Einfluss nahm.

Nach neun Jahren Exil kehrte Ansprand 712 mit einem bayerischen Heer seines Verwandten, dem bayerischen dux Theudebert, über die Alpen zurück, um den Thron zu erlangen.[10] Bei Pavia kam es zur Schlacht mit Ariperts Heer. Diese war offenbar noch nicht entschieden, da setzte sich Aripert abends von seinem Heer ab, um die Nacht im Palast zu verbringen. Das Heer fühlte sich verraten und meuterte. Aripert floh aus Pavia, ertrank aber im Ticinus, den er mit Schätzen beladen durchschwimmen wollte. Ariperts Leiche wurde am nächsten Morgen gefunden und in Pavia neben der Kirche Domini Salvatoris (Kirche des Herrn und Heilands, heute: Monastero di San Salvatore), die Aripert I. erbauen ließ, beigesetzt. Ansprand konnte seine Nachfolge unangefochten antreten.[7]

Quellen

Literatur

  • Paolo Bertolini: Ariperto II. In: Alberto M. Ghisalberti (Hrsg.): Dizionario Biografico degli Italiani (DBI). Band 4: Arconati–Bacaredda. Istituto della Enciclopedia Italiana, Rom 1962, S. 195–196.
  • Wilfried Menghin: Die Langobarden. Theiss-Verlag, Stuttgart 1985, ISBN 978-3-8062-0364-6.
  • Herbert Zielinski: Aripert II. In: Lexikon des Mittelalters (LexMA). Band 1. Artemis & Winkler, München/Zürich 1980, ISBN 3-7608-8901-8, Sp. 933.

Weblinks

Wiktionary: Aribert – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
Wikisource: Historia Langobardorum – Quellen und Volltexte (Lua-Fehler in Modul:Multilingual, Zeile 149: attempt to index field 'data' (a nil value))

Anmerkungen

  1. 1,0 1,1 Historia Langobardorum VI, 18–19
  2. 2,0 2,1 Historia Langobardorum VI, 20
  3. Jörg Jarnut, Beiträge zu den fränkisch-bayerisch-langobardischen Beziehungen im 7. und 8. Jahrhundert (656-728), in ZBLG 39 (1976), S. S.345, S. 346
  4. Historia Langobardorum VI, 21
  5. Historia Langobardorum VI, 22
  6. Historia Langobardorum VI, 25
  7. 7,0 7,1 Historia Langobardorum VI, 35
  8. Historia Langobardorum VI, 28
  9. Historia Langobardorum VI, 24–26
  10. 10,0 10,1 Historia Langobardorum VI, 30

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