Antenor

Statue des Antenor, Prato della Valle, Padua
Als Grabmal des Antenor (Tomba di Antenore) bezeichnete Struktur in Padua

Antenor ({{Modul:Vorlage:lang}} Modul:ISO15924:97: attempt to index field 'wikibase' (a nil value)), Sohn des Aisyetes und der Kleomestra und Gemahl der Theano, war nach der Überlieferung von Homer einer der weisesten unter den greisen Trojanern.

Antenor nahm Menelaos und Odysseus, als diese vor dem Ausbruch des Trojanischen Kriegs als Friedensgesandte nach Troja kamen, gastfreundlich auf und schützte ihr Leben.[1] Mit ihm fuhr Priamos aus, um zwischen beiden Völkern den Waffenstillstand zustande zu bringen und zu vereinbaren, dass ein Zweikampf zwischen Paris und Menelaos dem Krieg ein Ende machen solle. Als schließlich Hektor und Aias einander im Zweikampf gegenüberstanden, schlug er vor, durch Rückgabe der Helena Frieden zu schließen.

Weiter trat Antenor bei Homer nicht handelnd auf. Später haben andere Autoren sein freundliches Verhältnis zu den Griechen als Verrat bezeichnet,[2] indem sie ihn gegen große Versprechungen von Seiten der griechischen Fürsten die Tore Trojas öffnen ließen. Bei der Zerstörung der Stadt wurde sein Haus, das mit einem Pantherfell gekennzeichnet war, auf Agamemnons Befehl verschont.[3] Dante Alighieri nennt in seinem Inferno den neunten und letzten Höllenkreis, in dem die Verräter büßen, „Antenors Grube“.[4]

Nach Trojas Fall soll er entweder auf den Trümmern der alten eine neue Stadt gegründet haben oder nebst seinen Söhnen (unter anderem mit Glaukos) mit Menelaos unter Segel gegangen sein und sich in Kyrene niedergelassen haben.[5] Nach römischer Überlieferung[6] führte er die aus Paphlagonien vertriebenen Heneter (Veneter) nach Italien an die Mündung des Po und gründete dort die Stadt Patavium (Padua).

Er hatte laut Homer 11 Söhne (sieben davon sind im Trojanischen Krieg gefallen):

Spätere Quellen fügten darüber hinaus noch hinzu:

  • Antheus,[16] Hippolochos,[17] Polydamas,[18] Medon, Thersilochos und Glaukos[19]

Literatur

  • Richard Wagner: Antenor 1. In: Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft (RE). Band I,2, Stuttgart 1894, Sp. 2351–2353.
  • Hans von Geisau: Antenor 1). In: Der Kleine Pauly (KlP). Band 1, Stuttgart 1964, Sp. 369.

Einzelnachweise

  1. Homer, Ilias 3,203; Bibliotheke des Apollodor Epitome 3,28; Aelian, De natura animalium 14,8; Scholien zu Homer, Ilias 3,201 und 3,206; u. a.
  2. Lykophron, Alexandra 340; u. a.
  3. Scholien zu Homer, Ilias 3,201 und 3,206; Servius zu Vergil, Aeneis 1,242; u. a.
  4. Dante: Göttliche Komödie, Inferno. 32. Gesang, Vers 88.
  5. Pindar, Pythien 5,83 ff.
  6. Titus Livius, Ab urbe condita 1,1,1–3; Vergil, Aeneis 1,242–249; Aelian, De natura animalium 14,8
  7. Homer, Ilias 11,59; 21,579
  8. Homer, Ilias 2,822
  9. Homer, Ilias 20,359
  10. Homer, Ilias 11,221
  11. Homer, Ilias 3,123
  12. Homer, Ilias 11,248
  13. Homer, Ilias 4,87
  14. Homer, Ilias 5,69
  15. Homer, Ilias 11,59
  16. Scholion und Tzetzes zu Lykophron, Alexandra 134
  17. Lysimachos im Scholion zu Pindar, Pythische Oden 5,108; Tzetzes, Scholien zu Lykophron, Alexandra 874
  18. Servius, Kommentar zu Vergil, Aeneis 1,242
  19. Vergil, Aeneis 6,483

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