Fundort: La Quina, Tal der Dordogne, Frankreich
Spezies: Homo neanderthalensis
Fossil: La Quina 5, La Quina 18
Geschätztes Alter: 50.000 Jahre
Kultur: Mousterien
Koordinaten: 45.508190° N, 0.294607° E

Die Fundstätte La Quina, benannt nach dem gleichnamigen bäuerlichen Anwesen (die genaue Bezeichnung lautet Les-Champs-de-la-Pierre-Ronde), liegt im Tal des Voultron, eines rechten Nebenflusses der Lizonne, zirka 2 Kilometer südwestlich von Le Pontaroux. Der Fluss hat sich hier in die Angoulême-Formation (Unteres Angoumien) eingeschnitten. Auf der rechten Talseite wird er von einer Reihe von Abris gesäumt, die linke Talseite wird über eine Distanz von mehr als 700 Metern von Felsvorsprüngen begleitet, die teilweise herabgebrochen sind.

La Quina hat im wesentlichen Steinwerkzeuge des Moustérien ans Licht gebracht, so ist der Fundort die Typlokalität für das "Moustérien des Quina-Typs", das sich überwiegend durch konvexe Schaber auszeichnet. Sie zeigen die typische Quina-Retuschiertechnik, die auf kurzen und relativ dicken Abschlägen ausgeführt wurde.

Neben den Steinwerkzeugen wurden auch zahlreiche Knochenreste von Tieren entdeckt, darunter die Knochen von Bisons, Pferden (Equus caballus) und Rentieren. Einige der Knochen lassen eindeutig die Spuren menschlicher Bearbeitung erkennen. So fanden sich zerbrochene Knochen und Knochen mit Schnittspuren; einige waren offensichtlich auch als Werkzeug beim Retuschieren der Abschläge benutzt worden (imprint bones).

Bemerkenswert für La Quina sind die zahlreichen Knochenreste des Homo neanderthalensis. Es wurden insgesamt 27 Knochenfunde gemacht, die zu mindestens 20 Individuen gehören. Der Fund mit der Bezeichnung La Quina 5 aus dem Jahr 1911 ist wahrscheinlich eine erwachsene Frau, die in einem einfachen Grab beigesetzt worden war. La Quina 18 ist ein Schädelfund und repräsentiert ein achtjähriges Neandertalerkind.


Literatur

  • Verna, C., & d'Errico, F. 2011. The earliest evidence for the use of human bone as a tool. J Hum Evol 60(2):145-57. DOI: 10.1016/j.jhevol.2010.07.027
  • B. Vandermeersch. 1976. Les Néandertaliens en Charente. In: H. de Lumley (Hrsg.) La Préhistoire française. publié à l'occasion du IXe Congrès de l'U.I.S.P.P., Nice.
  • L. Henri-Martin Recherches sur l'évolution du Moustérien dans le gisement de la Quina (Charente) - t. 4 : l'enfant fossile de La Quina. In: Mémoires de la Société Archéologique et Historique de la Charente 14. Angoulême 1923.

Koordinaten von fossilized.org

2 Fundstücke
Nachfolgende Fotos © Human Evolution Research Center, (US-Lizenz Fair Use)


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Knochen des Tages
KRAPINA 53
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Homo neanderthalensis


Elemente: R. UP3
Krapina, Kroatien