Die Grotte La Crouzade ist ein großer Hohlraum in einem kleinen Kalksteinmassiv und seit 1928 ein historisches Denkmal Frankreichs.
Die Höhle wurde 1866 von einem Arzt und Naturwissenschaftler aus Port-Vendres und einem Apotheker aus Gruissan entdeckt. Seitdem fanden mehrere Ausgrabungen statt. Die erste wurde 1874 von Th. Rousseau durchgeführt, gefolgt von Théophile Hélénas Kampangnen in den Jahren 1912-1914, 1917-1918, 1926, 1930-1931 und 1946.
Bei den sukzessiven Ausgrabungen konnten folgende Kulturen (oder Zeiträume) identifiziert werden:
- Moustérien
- Aurignacien
- Gravettien
- Magdalénien
- Sauveterrian
- Neolithikum
- Frühgeschichte
Homo sapiens in La Crouzade
Die Fundstücke Crouzade V und VI gehören zu den ältesten Fossilien eines modernen Menschen in Westeuropa. Das Stirnbein (Os frontale, Crouzade V) und der Oberkiefer (Maxilla, Crouzade VI) von einem Erwachsenen wurden von T. and P. Héléna zu Beginn des 20. Jahrhunderts entdeckt.
Die anthropologische Analyse der Überreste zeigt, dass sie zu Homo sapiens gehören. Die Revision der Stratigraphie und der assoziierten Industrie haben dazu geführt, diese Fossilien einem frühen Stadium des Aurignacien zuzuschreiben. Datierungen mittels AMS (Accelerated Mass Spectroscopy) des Oberkiefers ergaben ein Alter von 31.920 bis 29.360 Jahre vor heute. Mit diesem Alter gehören die Fossilien du den ältesten Exemplaren des modernen Menschen in Europa, es grenzt sie aber auch deutlich von den frühesten Phasen des Aurignacien ab.
Literatur
- Henry-Gambier D. & Sacchi D. 2008. La Crouzade V-VI (Aude, France) : un des plus anciens fossiles d'anatomie moderne en Europe occidentale Bulletins et mémoires de la Société d’anthropologie de Paris. 20 (1-2) | 2008 : 2008(1-2)
Koordinaten von fossilized.org