Waberlohe

Die Waberlohe (in altnordischen Texten vafrlogi genannt[1][2]) ist in der Germanischen Mythologie ein nahezu undurchdringlicher, ringförmig geschlossener Feuerwall.

So wird in der Sage von Brünhild die Burg, in der die in einen Zauberschlaf versetzte Walküre liegt, von der Waberlohe umgeben, bis es schließlich Siegfried (Sigurd) schafft, diese zu durchdringen und so zu Brünhild gelangt.

In der eddischen Dichtung erscheint die Waberlohe, in der die weiblichen Heldengestalten eingeschlossen sind und die nur mithilfe besonders geeigneter Rosse durchdrungen werden kann, mehrmals.

Das Motiv findet sich im Skírnismál 8, als Skírnir auf dem Weg zu Gerðr die Waberlohe durchquert. In "Skirnirs Fahrt" heißt es (nach Simrock) in der achten Strophe:[3]:

Gib mir dein rasches Ross, das mich sicher
Durch die flackernde Flamme führt

Weiterhin findet sich das Motiv im Fjölsvinnsmál 31, in dem Menglöð von einer Waberlohe umgeben ist, die der Held Svipdagr passieren muss.[4]

Auch in der Völsunga saga erscheint das Motiv. Im 29. Kapitel gelingt es Sigurd die Waberlohe zu durchreiten, die Brynhilds Wohnsitz umgibt.[5]

Jacob Grimm stellte schließlich eine Verbindung zwischen der von der Waberlohe eingeschlossenen Sagengestalt Brynhild und der Märchengestalt Dornröschen her.[6]

Siehe auch

Weblinks

  • Anmerkungen in: "Die Edda" von Karl Simrock, Stuttgart 1876

Einzelnachweise

  1. Waberlohe, duden.de
  2. Auf Seite 234: "Heineman proposes that Brynhildr already knows that Sigurðr has married Guðrún at the point when she sets the condition that only the man who rides through the vafrlogi is worthy of her." in: Jóhanna Katrín Friðriksdóttir The Origins, Development and Interpretation of the Maiden-King Narrative, academia.edu
  3. Skîrnisför, Die Edda (Simrock 1876)
  4. Ältere Edda - Fiölsvinnsmâl, Die Edda (Simrock 1876)
  5. Teil 8, Die Saga von den Völsungen
  6. Jacob Grimm: Über das Verbrennen der Leichen, Seite 54, Berlin 1849

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