Tricorii

Keltische Stämme der Westalpen

Die Tricorii oder Tricorer ({{Modul:Vorlage:lang}} Modul:ISO15924:97: attempt to index field 'wikibase' (a nil value);[1] zu deutsch: „die aus drei Heerhaufen bestehen“) waren ein kleiner keltischer Stamm aus der alpenländischen Gallia Narbonensis,[2] der im Tal des Drac siedelte.[3] Die Tricorii sind im Kontext des Alpenzugs des Hannibal für das Jahr 218 v. Chr. belegt, als dieser ihr Siedlungsgebiet passierte.[4] Im Jahr 58 v. Chr. schlossen sie sich dem Zug der Helvetii an.[5]

Der Name (das Ethnonym) Tricorii ist ein zweigliedriges Kompositum aus den urkeltischen Elementen *tris (als Bestimmungswort) für die Ordinalzahl „drei“ und *koryo (festlandkeltisch, gallisch > corio) für „Stamm“. Das Grundwort *koryo steht gleichzeitig für einen aus dem „Stamm“ gebildeten militärischen Verband, ein „Heer“. Indogermanische analoge Bildungen sind gotisch harjis, litauisch kãrias für „Heer“ < indogermanisch *koryo- „Kriegsheer, Krieg“. Aufgrund der auffälligen Bezeichnung der Provinz Trégor in der Bretagne wird vermutet, dass ein Teil der Tricorii dorthin abgewandert ist. Im cornischen Ortsnamenbestand finden sich Belege desselben Namens in den Formen Tregear, Tregeare und Pagus Tricurius (7. Jahrhundert) für das heutige Triggshire.

Siehe auch

Literatur

  • Herbert Graßl: Tricorii. In: Hubert Cancik (Hrsg.): Der Neue Pauly. (Brill Online, 2015. Abgerufen 2. Juni 2015)
  • John T. Koch (Hrsg.): Celtic Culture. A Historical Encyclopedia. Band 5 T–Z, ABC-CLIO, Santa Barbara CA, Denver CO, Oxford (England) 2006, ISBN 1-85109-440-7, S. 1686.
  • Ranko Matasovic: Etymological Dictionary of Proto-Celtic. Brill, Leiden/Boston 2009, ISBN 978-90-04-17336-1, S. 219, 390.
  • Karl Scherling: Tricorii. In: Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft (RE). Band VII A,1, Stuttgart 1939, Sp. 101–102.
  • Karl Horst Schmidt: Die Komposition in gallischen Personennamen. In: Zeitschrift für celtische Philologie 26 (1957), S. 280 (kostenpflichtig bei de Gruyter).

Anmerkungen

  1. Appian, Celtica 1,8.
  2. Plinius, Naturalis historia 3,34.
  3. Strabon, Geographika 4,1,11; 4,6,5.
  4. Titus Livius, Ab urbe condita 21,31,9; Ammianus Marcellinus, Res gestae 15,10,11.
  5. Appian, Celtica 1,8.

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