Rohrbach bei Mattersburg
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Marktgemeinde Rohrbach bei Mattersburg
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Wappen | Österreichkarte | |
Basisdaten | ||
Staat: | Österreich | |
Bundesland: | Burgenland | |
Politischer Bezirk: | Mattersburg | |
Kfz-Kennzeichen: | MA | |
Fläche: | 15,23 km² | |
Koordinaten: | 47° 43′ N, 16° 25′ O | |
Höhe: | 266 m ü. A. | |
Einwohner: | 2.633 (1. Jän. 2021) | |
Bevölkerungsdichte: | 173 Einw. pro km² | |
Postleitzahl: | 7222 | |
Vorwahl: | 02626 | |
Gemeindekennziffer: | 1 06 10 | |
NUTS-Region | AT112 | |
UN/LOCODE | AT RBM | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Marktgemeinde Rohrbach bei Mattersburg 7222 Rohrbach bei Mattersburg | |
Website: | ||
Politik | ||
Bürgermeister: | Günter Schmidt (SPÖ) | |
Gemeinderat: (Wahljahr: 2017) (23 Mitglieder) |
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Gemeindewappen als Blumeninsel | ||
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria |
Rohrbach bei Mattersburg (ungarisch: Fraknónádasd, kroatisch: Orbuh) ist eine Marktgemeinde im Bezirk Mattersburg im Burgenland in Österreich. Die Gemeinde liegt im Naturpark Rosalia-Kogelberg.
Geografie
Rohrbach bei Mattersburg liegt an den Nordhängen des Ödenburger Gebirges an der österreichisch-ungarischen Grenze. Der Ort ist in die Hügellandschaft des östlichsten Alpenausläufers eingebettet, deren Landschaft sich aus den gegensätzlichen morphologischen Formen von Ostalpen und ungarischer Tiefebene zusammensetzt.
Sanft laufen die Alpen hier aus, ihre letzten Hügel verlieren sich in den letzten Ausläufern der kleinen ungarischen Tiefebene. Die Kuppen des Ödenburger Gebirges schmückt ein dichter Mischwald, an den sich eine vielgliedrige landwirtschaftliche Flur mit einem reichhaltigen Obstbaumbestand anschließt; zahlreiche Kirschbäume verleihen zur Blütezeit der Landschaft ein geradezu märchenhaftes Flair. Das relativ warme und trocken gemäßigte pannonische Klima lässt mächtige Edelkastanienhaine wachsen und fördert den Weinbau.
Die sonnseitigen Hänge des Rohrbacher Kogels zählen mit ihren zahlreichen Streuobstwiesen, Trockenrasen und Mähwiesen zu den schönsten und ausgedehntesten Trockenlandschaften im Burgenland. Das milde Klima, der kalkhaltige Boden und die frühzeitige Rodung des Waldes führten zur Entstehung einer wärmeliebenden, überaus artenreichen Flora und Fauna. Das Gebiet ist als „Naturschutzgebiet Rohrbacher Kogel“ unter besonderen Schutz gestellt.
Auch die in einer Talung am Fuße des Kogels gelegenen „Teichwiesen“ sind Naturschutzgebiet. Das weitgehend verschilfte Feuchtgebiet im Zentrum des Gebietes ist randlich von Überschwemmungswiesen umgeben, die in den höher gelegenen Bereichen, den „Hangwiesen“ zu ausgedehnten, extensiv genutzten Mager- und Trockenwiesen übergehen. Die Bedeutung des im Mattersburger Hügelland gelegenen Europaschutzgebietes liegt in der Vielfalt an unterschiedlichen Lebensraumtypen, die von Trockenrasen über verschiedene Ausbildungen von Mähwiesen bis zu Sumpf- und Wasserflächen reichen. Damit verbunden ist ein überaus großer Artenreichtum an mitunter stark bedrohten Tier- und Pflanzenarten.
Im waldreichen Süden des Gemeindegebietes, im Rohrbacher Wald, entspringt der Aubach als oberster Fließabschnitt des Flusses Ikva.
Nachbargemeinden
Zemendorf-Stöttera und Draßburg | Schattendorf | |
Marz | Loipersbach | |
Sieggraben | Lackenbach | Sopron (Ödenburg, Ungarn) |
Geschichte
Vor Christi Geburt war das Gebiet Teil des keltischen Königreiches Noricum und gehörte zur Umgebung der keltischen Höhensiedlung Burg auf dem Schwarzenbacher Burgberg. Später im Römischen Reich war das Gebiet Teil der Provinz Pannonia. Damals führte eine Straße von "Scarabantia" (Ödenburg) nach "Aquae" (Baden) über Rohrbacher Gebiet. In unmittelbarer Nähe wurden in den 1960er-Jahren die Reste einer römischen Landvilla ausgegraben.
Im Jahr 1899 wurde neben der Bahntrasse auf den Breitbaueräckern ein Depot mit 43 Goldmünzen aus der Mitte des 1. Jahrhunderts v. Chr. gefunden. Der Finder, Alois Kugler aus Ödenburg (Sopron), verbrachte die Münzen in die Museen von Budapest, Sopron, sowie in einige kleinere Heimatmuseen. Im Soproner Museum sind drei Münzen vorhanden, eine vom boischen BIATEC-Typus, ein Athene-Alkis-Typ und ein Regenbogenschüsselchen. Im selben Jahr soll auch noch ein Topf mit 65 Goldmünzen gefunden worden sein, darüber gibt es allerdings keine genaueren Informationen.[1]
Der Ort gehörte wie das gesamte Burgenland bis 1920/21 zu Ungarn (Deutsch-Westungarn). Seit 1898 musste aufgrund der Magyarisierungspolitik der Regierung in Budapest der ungarische Ortsname Fraknónádásd verwendet werden. Nach Ende des Ersten Weltkriegs wurde Deutsch-Westungarn in dem Vertrag von St. Germain 1919 Österreich zugesprochen. Der Ort gehört seit 1921 zum neu gegründeten Bundesland Burgenland (siehe auch Geschichte des Burgenlandes). Marktgemeinde ist Rohrbach bei Mattersburg seit 1992 (durch VO 47).
Bevölkerungsentwicklung
Kultur und Sehenswürdigkeiten
- Katholische Pfarrkirche Rohrbach bei Mattersburg hl. Sebastian
Sport
Von überregionaler Bedeutung sind im Besonderen
- der Sportverein Rohrbach durch seine Erfolge im Österreichischen Fußball-Cup,
- die Kickboxer,
- der Baseballverein, spielt in der 1. Bundesliga.
Kulinarik
Ein Brauchtum in Rohrbach bei Mattersburg ist ein besonderes Trinkritual, bei dem die Teilnehmer einen sogenannten Rohrbacher (dial. "Roawecka") trinken. Hierbei handelt es sich um eine 50-50-Mischung aus rotem und weißem Wein.
Wirtschaft
Von wesentlicher Bedeutung für das Gebiet von Rohrbach ist der am Rohrbacher Sattel gelegene alte Kulturhain der Edelkastanie, der größte in ganz Österreich.
Politik
Gemeinderat
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Der Gemeinderat umfasst aufgrund der Einwohnerzahl insgesamt 23 Mitglieder.
Partei | 2017[2] | 2012[3] | 2007[4] | 2002[5] | 1997[5] | ||||||||||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Sti. | % | M. | Sti. | % | M. | Sti. | % | M. | Sti. | % | M. | Sti. | % | M. | |
SPÖ | 1106 | 67,94 | 16 | 1022 | 61,60 | 14 | 1107 | 63,15 | 15 | 1114 | 63,51 | 15 | 988 | 58,88 | 14 |
ÖVP | 393 | 24,14 | 6 | 491 | 29,60 | 7 | 561 | 32,00 | 8 | 512 | 29,19 | 7 | 556 | 33,13 | 8 |
WIRA1 | 129 | 7,92 | 1 | nicht kandidiert | nicht kandidiert | nicht kandidiert | nicht kandidiert | ||||||||
FPÖ | nicht kandidiert | 146 | 8,80 | 2 | 44 | 2,51 | 0 | 128 | 7,30 | 1 | 134 | 7,99 | 1 | ||
FBL | nicht kandidiert | nicht kandidiert | 41 | 2,34 | 0 | nicht kandidiert | nicht kandidiert | ||||||||
Wahlberechtigte | 2210 | 2254 | 2277 | 2199 | 2091 | ||||||||||
Wahlbeteiligung | 83,39 % | 81,32 % | 83,18 % | 88,22 % | 90,48 % |
Gemeindevorstand
Neben Bürgermeister Günter Schmidt (SPÖ) und den beiden Vizebürgermeistern Waltraud Gartner (SPÖ) und Martin Mihalits (ÖVP) gehören weiters Rudolf Havlicek (ÖVP), Esther Radowan (SPÖ), Anita Riegler (SPÖ) und Michael Schuller (SPÖ) dem Gemeindevorstand an.[6]
Gemeindekassier ist Alfred Reismüller (SPÖ) und Umweltgemeinderat ist Manuel Tschurl (SPÖ).[6]
Bürgermeister
Bürgermeister ist Günter Schmidt (SPÖ). Dieser hat am 8. März 2017 nach dem Rücktritt von Alfred Reismüller (SPÖ), der seit 2002 Bürgermeister gewesen war, das Amt übernommen.[7] Bei der Bürgermeisterdirektwahl wurde Schmidt mit 80,21 % in seinem Amt bestätigt. Er erreichte dabei um 13,43 % mehr Stimmen, als Reismüller bei der Wahl 2012 und um 12,25 % mehr Stimmen, als seine SPÖ. Schmidts Mitbewerber Martin Mihalits (ÖVP) musste sich mit 19,79 % zufriedengeben.[2]
Im Rahmen der konstituierenden Sitzung der Gemeinderats am 12. Oktober 2017 wurde Waltraud Gartner (SPÖ) zur ersten Vizebürgermeisterin und Martin Mihalits (ÖVP) zum zweiten Vizebürgermeister gewählt.[6]
Amtsleiter ist Johann Brünner.[8]
Chronik der Bürgermeister
Bürgermeister (in der Republik Österreich)[9]
- 1923 Stefan Wittmann, (CSP)
- 1927 Stefan Rauhofer, (CSP)
- 1931 Stefan Sauer, (CSP)
- 1945 Karl Trimmel, (ernannt)
- 1951 Anton Sinowatz (SPÖ)
- 1958 Julius Gerdenitsch (SPÖ)
- 1961 Anton Sinowatz (SPÖ)
- 1962 Florian Kietaibl (SPÖ)
- 1972 Lorenz Landl (ÖVP)
- 1982 Franz Guttmann (SPÖ)
- 2002 Alfred Reismüller (SPÖ)
- 2017 Günter Schmidt (SPÖ)
Wappen
Persönlichkeiten
Söhne und Töchter der Gemeinde
- Franz Guttmann (* 1949), Politiker (SPÖ)
- Josef Herowitsch (1936–2014), Priester und Kulturintendant
- Die Brüder Eduard und Johannes Kutrowatz stammen aus Rohrbach und beschäftigen sich seit ihrer frühesten Jugend mit Musik.
- Lorenz Landl (* 1938), Politiker (ÖVP)
Ehrenbürger
- Karl Stix (* 1939; † 2003), Politiker (SPÖ, Landeshauptmann)
Bilderbogen von Rohrbach bei Mattersburg
Weblinks
- 10610 – Rohrbach bei Mattersburg. Gemeindedaten, Statistik Austria.
- Gemeindegrenzen zu den Nachbargemeinden
- Gemeindegrenzen beim Herrentisch
Einzelnachweise
- ↑ Susanne Sievers/Otto Helmut Urban/Peter C. Ramsl: Lexikon zur Keltischen Archäologie. A–K und L–Z; Mitteilungen der prähistorischen Kommission im Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 2012, ISBN 978-3-7001-6765-5, S. 1599 f.
- ↑ 2,0 2,1 Land Burgenland: Wahlergebnis Rohrbach bei Mattersburg 2017 (abgerufen am 8. Dezember 2017)
- ↑ Land Burgenland: Wahlergebnis Rohrbach bei Mattersburg 2012 (abgerufen am 8. Dezember 2017)
- ↑ Land Burgenland: Wahlergebnis Rohrbach bei Mattersburg 2007 (abgerufen am 8. Dezember 2017)
- ↑ 5,0 5,1 Land Burgenland: Wahlergebnis Rohrbach bei Mattersburg 2002 (abgerufen am 8. Dezember 2017)
- ↑ 6,0 6,1 6,2 Marktgemeinde Rohrbach bei Mattersburg: Gemeinderat und Ausschüsse (abgerufen am 8. Dezember 2017)
- ↑ Marktgemeinde Rohrbach bei Mattersburg: Günter Schmidt – Neuer Bürgermeister von Rohrbach (abgerufen am 8. Dezember 2017)
- ↑ Marktgemeinde Rohrbach bei Mattersburg: Gemeindeverwaltung (abgerufen am 8. Dezember 2017)
- ↑ Ernst Holzinger, Alfred Reismüller, Gerald Schweiger, Franz Winter: Marktgemeinde Rohrbach. Hrsg.: Marktgemeinde Rohrbach. 1994.