Remojadas
Remojadas ist die Bezeichnung einer präkolumbischen Ausgrabungsstätte im mexikanischen Bundesstaat Veracruz. Sie ist vor allem bekannt wegen der zahlreichen hier gefundenen hohlen Keramikfigürchen.
Lage
Die Ausgrabungsstätte Remojadas befindet sich etwa 60 km südlich der Stadt Veracruz und ist nur ca. 25 km in nordwestlicher Richtung von der Fundstätte Cerro de las Mesas entfernt; die Entfernung zur Küste des Golfs von Mexiko beträgt nur etwa 30 km (Luftlinie).
Geschichte
Die Stätte ist wahrscheinlich schon lange besiedelt. Die meisten Archäologen sind jedoch der Auffassung, dass die – möglicherweise unter Maya-Einfluss (siehe Jaina (Nekropole)) stehende – Blütezeit der Remojadas-Kultur etwa in der Zeit zwischen 100 und 800 n. Chr. lag. Erst in den Jahren 1949/50 fanden Ausgrabungen statt.
Funde
Die Remojadas-Fundstätte ist vor allem bekannt wegen der hier gemachten Keramikfunde, unter denen die sogenannten Smiling Figures („lächelnde Figuren“) besonders herausragen, da ansonsten in den Kulturen Mesoamerikas der Darstellung von Emotionen nur wenig Platz eingeräumt wird. Einige Forscher sehen einen Zusammenhang mit halluzinogenen Drogen. Es wurden aber auch kleine Götter- und Tierfigürchen gefunden, wobei einige Tierfiguren Räder haben. Häufig sind Figürchen mit abgeschliffenen Zähnen; nur wenige sind unbekleidet.
Museen
Die meisten Remojadas-Figürchen befinden sich in den großen Museen Mexikos und der USA; einige wenige gehören zu Privatsammlungen. An Ort und Stelle ist so gut wie nichts zu sehen. Weitere Ausgrabungen sind geplant.
Siehe auch
Auch in der Fundstätte El Zapotal wurden mehrere Sonrientes gefunden.
Literatur
- Doris Heyden: Nueva interpretación de las figuras sonrientes, senalada por las fuentes históricas. In: Tlalocan, Revista de Fuente para el Conocimiento de las Culturas Indígenas de México. Bd. 2, Mexiko 1970
Weblinks
- Remojadas, Keramikfigürchen – Fotos + Infos (spanisch)
- Remojadas, Keramik – Foto + Infos (englisch)
Koordinaten: 18° 59′ 0″ N, 96° 19′ 0″ W