Ophion (Weltherrscher)

Ophion ({{Modul:Vorlage:lang}} Modul:ISO15924:97: attempt to index field 'wikibase' (a nil value)), auch Ophioneus ({{Modul:Vorlage:lang}} Modul:Multilingual:149: attempt to index field 'data' (a nil value)), ist eine Gottheit der griechischen Mythologie.

Der Mythos um Ophion geht wahrscheinlich auf den Vorsokratiker Pherekydes von Syros zurück. Ihm zufolge herrschte Ophion gemeinsam mit seiner Frau Eurynome als erster über die Welt.[1] Laut Pherekydes hatte Ophion mehrere Kinder, die gemeinsam Ophioniden ({{Modul:Vorlage:lang}} Modul:Multilingual:149: attempt to index field 'data' (a nil value)) genannt werden,[2] deren individuelle Namen aber nicht überliefert sind.

Im Streit um die Weltherrschaft bezwang Kronos Ophion in einem Zweikampf. Gleichzeitig besiegte seine Frau Rhea Ophions Frau Eurynome. Sie stürzten die beiden in den Tartaros (nach Lykophron, Alexandra) oder Okeanos (nach Apollonios Rhodios, der Okeanos hier offenbar nicht als Person, sondern als Ort auffasst[3]). Das Titanenpaar Kronos und Rhea übernahm so die Herrschaft, bis sie ihrerseits von Zeus abgesetzt wurden.[4]

Der Mythos um Ophion war in der Antike wenig verbreitet und widerspricht anderen, gängigeren Mythenversionen. In den Epen Homers und in Hesiods Theogonie kommt Ophion nicht vor. Eurynome wird zwar von beiden Autoren erwähnt, hat dort aber nicht die Funktion einer Weltherrscherin. In der auf Pherekydes von Syros basierenden Version des Mythos nimmt Ophion die Rolle von Uranos ein. Deshalb wurde Ophion bereits in der Antike gelegentlich mit Uranos gleichgesetzt,[3] später auch mit Okeanos.[5] Wegen seiner Zugehörigkeit zur Generation vor den Göttern und aufgrund eines Scholions zu Lykophron[6] wird Ophion auch zu den Titanen gezählt.

Der Ursprung dieses Mythos ist unbekannt. Der spätantike Autor Eusebius von Caesarea nahm an, Pherekydes habe ihn der phönizischen Kultur entlehnt.[7] Apollonios Rhodios überlieferte den Mythos als Teil eines Liedes des Orpheus.[8] Ob sich darin tatsächliche Elemente einer Tradition der Orphiker widerspiegeln oder ob Apollonios Rhodios das Lied in Anlehnung an Pherekydes selbst erfunden hat, ist ungeklärt.[9]

Obwohl dies in den ursprünglichen Quellen nicht erwähnt wird, stellten sich spätere Autoren Ophion seinem Namen gemäß in Gestalt einer Schlange ({{Modul:Vorlage:lang}} Modul:Multilingual:149: attempt to index field 'data' (a nil value)) vor.[5]

Literatur

  • Otto Höfer: Ophion 1. In: Wilhelm Heinrich Roscher (Hrsg.): Ausführliches Lexikon der griechischen und römischen Mythologie. Band 3,1, Leipzig 1902, Sp. 924 f. (Digitalisat).
  • Ernst Wüst: Ophion 1. In: Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft (RE). Band XVIII,1, Stuttgart 1939, Sp. 643–645.
  • Lutz Käppel: Ophion 1. In: Der Neue Pauly (DNP). Band 8, Metzler, Stuttgart 2000, ISBN 3-476-01478-9, Sp. 1254.

Weblinks

  • Ophion im Theoi Project (englisch)
  • Ophion im Greek Myth Index (englisch)

Einzelnachweise

  1. Pherekydes von Syros, zitiert bei Origenes, contra Celsum 4,42 = Die Fragmente der Vorsokratiker Fragment 7 B4; siehe auch Scholion zu Aischylos, Prometheum vinctum 955–963; Scholion zu Aratos von Soloi 16; Scholion zu Aristophanes, Die Wolken 247a; Scholion zu Hesiod, Opera et dies 111a; Scholion zu Homer, Ilias 18,398–399c; Nonnos, Dionysiaca 2,572–574; 8,160–164
  2. Auch bei Kallimachos, Fragment 54c,7, kommen die Ophioniden vor.
  3. 3,0 3,1 Stephan Busch: Orpheus bei Apollonios Rhodios. In: Hermes. Band 21, Nr. 3, 1993, S. 311–312.
  4. Lykophron, Alexandra 1191–1107; Apollonios Rhodios, Argonautika 1,501–506
  5. 5,0 5,1 Martin Litchfield West: Three Presocratic Cosmologies. In: The Classical Quarterly. Band 13, Nr. 2, 1963, S. 161–163.
  6. Scholion zu Lycophron 1191
  7. Eusebius von Caesarea, Praeparatio evangelica 1,10
  8. Apollonios Rhodios, Argonautika 1,501–506
  9. Martin Litchfield West: The Orphic Poems. Clarendon Press, Oxford 1983, S. 127.; Ingo Schaaf: Magie und Ritual bei Apollonios Rhodios Studien zu ihrer Form und Funktion in den Argonautika. De Gruyter, Berlin 2014, ISBN 978-3-11-030961-4, S. 60.

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