Monsilienburg
Monsilienburg | ||
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Die Ringwälle der Monsilienburg | ||
Staat | Deutschland (DE) | |
Ort | Beverstedt | |
Entstehungszeit | Unbekannt | |
Burgentyp | Niederungsburg, Wallburg | |
Erhaltungszustand | Befestigung | |
Geographische Lage | 53° 25′ N, 8° 51′ O | |
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Als Monsilienburg werden die Wallanlagen bezeichnet, die sich auf der Hälfte zwischen Beverstedt und dem Ortsteil Wellen in einem Waldstück befinden. Der Geestrücken, auf dem die Monsilienburg steht, wird auf der einen Seite von der Lune umflossen.
Durch die Bewaldung des Areals kann man heute nur noch erahnen, wie groß die einstige Burg gewesen sein muss, aber der zentrale Ringwall umschließt eine Fläche von etwa 70 Metern im Durchmesser, die den Burgraum darstellte. Daher galt die Monsilienburg als eine der größten Burganlagen ihrer Zeit im Norden Deutschlands.[1]
Die Burganlage lag ursprünglich auf einer von der Lune umflossenen Geestzunge. Die Burg besitzt einen viereckigen Grundriss von 70 × 70 m. Der Hauptwall wies im Jahr 1905 eine Breite von 21 m und eine Höhe von 3,20 m auf, ihm vorgelagert war nach einer 5 m breite Berme ein 12 m breiter und 2 m tiefer Graben. Auf der West- und der Nordseite bestand eine zusätzliche Sicherung durch jeweils drei Vorwällen mit Gräben. Die Wälle erhoben sich im Jahr 1906 noch 1,5 bis 2,5 m über die Grabensohlen. Die Ost- und Südseite war durch die sumpfige Niederung der Lune geschützt. Die einzige Lücke in der Befestigung befindet sich im Südwesten, dort ist der Eingang zu vermuten. In diesem Bereich könnte ein Abschnittswall im Vorgelände auf eine ehemalige Vorburg verweisen.
Die Anlage wird mit einer aus der historischen Überlieferung bekannten Burg des Erzstifts Bremen identifiziert, die den Namen „Castrum monsowe“ trug. Durch die nahegelegene Lune konnte die Wallanlage geflutet werden und bot so einen fast unüberwindbaren Schutz. Das Jahr der Erbauung ist unbekannt, eine Urkunde belegt jedoch, dass die Stedinger und Osterstader 1212 das „Castrum monsowe“ zerstörten.
„Die Wallanlage entstand vermutlich zum Schutz der einstigen Siedler. Im Frühmittelalter sollen die tiefen Gräben und Holzpalisaden die bäuerliche Siedlung vor Überfällen durch ungarische Reiterhorden geschützt haben. ... Was sich innerhalb des Ringwalls befand, lässt sich nur erahnen und könnte anhand einer Grabung erforscht werden. ... Nach der Zerstörung der Anlage entschied sich die regierende Familie "von Luneberg"[2] gegen einen Wiederaufbau. Stattdessen wurde eine neue Burg in Altluneberg errichtet.“
Der frühere Ortsheimatpfleger von Beverstedt Hans Mindermann meint, dass die Monsilienburg nicht wieder aufgebaut wurde, „weil die Bewirtschaftung einer derart großen Burganlage viel zu teuer und aufwändig war“.[3] Es gibt auch eine Sage über die Monsilienburg.[4] Darin ist die Rede von Raubrittern, die eine Jungfrau aus Beverstedtermühlen raubten.
Heute ist die Monsilienburg ein Ausflugsziel.
Literatur
- Ernst Andreas Friedrich: Die Monsilienburg bei Beverstedt, S. 38–39, in: Wenn Steine reden könnten, Band III, Landbuch-Verlag, Hannover 1995, ISBN 3-7842-0515-1.
- Andreas Hüser: Steingewordenes Dokument eines sozialen Aufstiegs - Zur Geschichte und Ausgrabung der Burg in Stotel, cap. Monsilienburg. In: Wegweiser zur Vor- und Frühgeschichte Niedersachsens 33. Oldenburg 2021, S. 21.
- August von Oppermann/Carl Schuchhardt: Atlas vorgeschichtlicher Befestigungen in Niedersachsen. Hannover 1888–1916, 110 u. Blatt LXXIII C.
- Eduard Rüther: Burgenbau und Burgennamen zwischen Elb- und Wesermündung. In: Die Männer vom Morgenstern. Band 30, 1940, S. 74–109 hier S. 89 f.
- H. Mindermann: Die Monsilienburg. In: Die Samtgemeinde Beverstedt in Gegenwart und Vergangenheit (= Sonderveröffentlichungen der Männer vom Morgenstern. Band 11). Bremerhaven 1983, S. 57–60.
Weblinks
- Eintrag von Michaela Jansen zu Monsilienburg in der wissenschaftlichen Datenbank „EBIDAT“ des Europäischen Burgeninstituts
Einzelnachweise
- ↑ Samtgemeinde Beverstedt im Landkreis Cuxhaven, Hrsg.: Samtgemeinde Beverstedt, o. J., S. 9.
- ↑ Mushard Luneberg: „Von den von Luneberge, welche auch anders die Bicker, item von Elme, von Wedele und von Bochhorst zugenahmt“. In: „Bremisch- und Verdischer Ritter-Sahl, oder Denckmahl der uralten berühmten hoch-adelichen Geschlechter, insonderheit der hochlöblichen Ritterschaft in denen Hertzogthümern Bremen und Verden. Wobey auch zugleich von den alten Marckgraffen zu Stade, Graffen zu Leßmona, Stokel, Diepholtz und Waldenberg, Edlen Herren zu Mackenstede und Stumpenhausen, wie auch Frey-Herren von Bederkesa, Hasseldorff und Bramstede Nachricht ertheilet wird“. Joh. Andreas Grimm, Bremen 1720, OCLC 165804251, S. 374–379 (Digitalisat auf den Seiten der Bayerischen Staatsbibliothek [abgerufen am 1. März 2015]).
- ↑ Die Samtgemeinde Beverstedt in Gegenwart und Vergangenheit, Verlag der Männer vom Morgenstern, Bremerhaven 1983, Hans Mindermann, S. 59
- ↑ Die Samtgemeinde Beverstedt in Gegenwart und Vergangenheit, Heinrich Mahler, S. 78