Jungbrunnen

Lucas Cranach d. Ä.: Der Jungbrunnen, 1546, Gemäldegalerie, Berlin
Al-Chidr (rechts) und Elias beobachten die Wiederbelebung eines gesalzenen Fisches an der Quelle des Lebens.
Der Jungbrunnen (La Fontaine de Jouvence), Gemälde von Paul Jean Gervais (1859–1936)
500 Schweizer Franken-Banknote von 1957

Der Jungbrunnen (Lebensbrunnen; von mittelhochdeutsch brun(ne), Quelle, Brunnen) wie auch die Quelle der ewigen Jugend und die Quelle des ewigen Lebens sind sich oft überschneidende mythische oder volkstümliche Vorstellungen von einer Quelle, deren Wasser dem, der es trinkt oder der darin badet, Heilung und Verjüngung[1] (bis hin zu ewiger Jugend oder gar ewigem Leben) verheißt.

Ursprung

Die Suche nach der Quelle der ewigen Jugend wird bereits im Alexanderroman geschildert und fand unter anderem hierüber im Orient – besonders in der syrischen Literatur, nach manchen Deutungen auch im Koran (Sure 18,60–64) – wie im Okzident Verbreitung.

Auch im Trojanischen Krieg des Konrad von Würzburg (13. Jahrhundert) findet sich ein früher deutschsprachiger Beleg.[2]

Dem spanischen Konquistador Juan Ponce de León wird häufig zugeschrieben, dass er auf seiner Expedition nach Florida 1513 vergeblich nach dem verheißenen Jungbrunnen suchte. Möglicherweise folgte er dabei Gerüchten von einer Insel Bimini, auf der sich ein Brunnen der Jugend befinde.

Jungbrunnen in der Kunst

Die illustrative Darstellung von Jungbrunnen findet sich bereits im 14. Jahrhundert.[3]

Der Jungbrunnen ist der Titel eines Gemäldes von Lucas Cranach dem Älteren von 1546. Das Bild stellt ein Bad dar, in dem von der einen Seite gealterte Frauen ins Wasser steigen, das sie auf der anderen Seite verjüngt verlassen. Das Werk befindet sich in der Gemäldegalerie Berlin.

In der Burg von Manta im Piemont ist ein großflächiges Fresko eines Jungbrunnens aus dem frühen 15. Jahrhundert zu sehen.[4] Im Zittauer Franziskanerkloster befindet sich ebenfalls ein gotisches Fresko mit diesem Motiv.[5]

Jungbrunnen, Hans Sebald Beham, um 1500

Hans Sachs schrieb 1557 das Gedicht Der Jungbrunn[6] und auch auf der 500 Schweizer Franken-Banknote von 1956 (Rückseite) wird ein Jungbrunnen dargestellt.

Die Suche nach dem Jungbrunnen ist auch in der Popkultur ein beliebtes Motiv, etwa in den Abenteuerfilmen Die Jagd nach dem Jungbrunnen (The Spring, 1989), Pirates of the Caribbean – Fremde Gezeiten (2011), Orson Welles’ Fernsehserie The Fountain of Youth (1958) oder dem Computerspiel Indiana Jones and the Fountain of Youth.

Umgangssprache

Jungbrunnen im übertragenen Sinn sind Erlebnisse, Gegenstände oder Verhaltensweisen, die einen Menschen sich jugendlich oder jung fühlen lassen.

Siehe auch

  • Anti-Aging
  • Unsterblichkeit
  • Brunnen als Motiv, Die Bedeutung des Brunnen-Motivs

Weblinks

Commons: Jungbrunnen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Wolfgang Wegner: Jungbrunnen. In: Werner E. Gerabek, Bernhard D. Haage, Gundolf Keil, Wolfgang Wegner (Hrsg.): Enzyklopädie Medizingeschichte. De Gruyter, Berlin/New York 2005, ISBN 3-11-015714-4, S. 711.
  2. Wolfgang Wegner: Jungbrunnen. In: Enzyklopädie Medizingeschichte. 2005, S. 711.
  3. Jungbrunnen im Roman de Fauvel, um 1317.
  4. Castello della Manta (Memento des Originals vom 30. Dezember 2010 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.fondoambiente.it, besseres Bild
  5. Zittauer Jungbrunnen in den „Zittauer Zimelien“, Artikel auf www.zittauer-anzeiger.de (abgerufen am 17. März 2021)
  6. Hans Sachs: Der Jungbrunn im Projekt Gutenberg-DE

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