Hyakinthos

Hyakinthos, klassizistische Skulptur von François Joseph Bosio (Paris, Louvre)
Zephyros und Hyakinthos (Euthymides, ca. 490 v. Chr.)

Hyakinthos ({{Modul:Vorlage:lang}} Modul:ISO15924:97: attempt to index field 'wikibase' (a nil value)) ist in der griechischen Mythologie ein Sohn des Amyklas,[1] des Königs der Spartaner, und der Diomede[2] oder des Pieros und der Muse Klio.[3] Manche nennen Oibalos[4] bzw. Oebalus[5] als Vater. Er ist ein Geliebter des Gottes Apollon.

Mythos

Die auffallende Schönheit des Hyakinthos erregte die Aufmerksamkeit des Apollon. Ein verhängnisvoller Unfall beim Diskuswerfen – Apoll traf Hyakinthos aus Versehen mit dem Diskus und tötete ihn so – beendete die Liebe frühzeitig. Aus dem Blut, das dabei vergossen wurde, ließ der trauernde Apollon eine Blume entstehen, deren Blütenblätter jeweils den Klageruf („AI AI“) bildeten.[6]

In einer anderen Version dieses Mythos war Zephyros eifersüchtig auf die Liebe des Hyakinthos zu Apollon und lenkte deshalb den Diskus in der Luft ab, so dass dieser Hyakinthos traf und tötete.

„Wüthend verfolgte ich Zephyrn bis an den Berg, und verschoß alle meine Pfeile vergebens nach ihm: dem Knaben aber richtete ich zu Amyklä, an dem Orte wo ihn der unglückliche Diskus niederschlug, einen hohen Grabhügel auf; und aus seinem Blute, Merkur, mußte mir die Erde die schönste und lieblichste aller Blumen hervortreiben, und ich bezeichnete sie mit den Buchstaben der Todtenklage.“[7]

Bei Ovid heißt es:

… quotiensque repellit
ver hiemem Piscique Aries succedit aquoso,
tu totiens oreris viridique in caespite flores.[8]

… so oft der Lenz den Winter verjagt
und auf die regenbringenden Fische im Tierkreis der Widder folgt,
so oft entstehst du aufs Neue und blühst auf grünendem Rasen.

Verehrung

Hyakinthos wurde besonders in Amyklai bei Sparta verehrt. Hier wurde er als bärtiger Mann dargestellt, an anderen Orten stellte man ihn jedoch meist als Knaben dar.

Vertonungen

  • Johann Sebastian Bach: Arie des Phoebus-Apollo „Mit Verlangen drück ich deine zarten Wangen“ aus der Kantate Geschwinde, ihr wirbelnden Winde (1729)
  • Wolfgang Amadeus Mozart: Apollo et Hyacinthus, komponiert 1767 als Intermedium zu einer lateinischen Schulkomödie.

Hyazinthe

Hyazinthe

Das Spargelgewächs Hyazinthe wird mit diesem Mythos in Zusammenhang gebracht. In der heutigen Lehre ist man aber mehrheitlich der Meinung, dass eher die Schwertlilien oder der Rittersporn in Frage kommen.

Neben Hyakinthos gibt es weitere zu Blumen gewordene Personen: Adonis, Klytia, Krokos und Narkissos.

Literatur

  • Wilhelm Greve: Hyakinthos. In: Wilhelm Heinrich Roscher (Hrsg.): Ausführliches Lexikon der griechischen und römischen Mythologie. Band 1,2, Leipzig 1890, Sp. 2759–2766 (Digitalisat).
  • Michael Pettersson: Cults of Apollo at Sparta. The Hyakinthia, the Gymnopaidiai and the Karneia. Åström, Stockholm 1992, ISBN 91-7916-027-1.

Weblinks

Commons: Hyakinthos – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Fußnoten

  1. Pausanias 3,1,3
  2. Bibliotheke des Apollodor 3,10,2
  3. Bibliotheke des Apollodor 1,3,3
  4. Lukian, Göttergespräche 14
  5. Hyginus, Fabulae 271
  6. Ovid, Metamorphosen 10,162–219
  7. Lukian, Göttergespräche 14, übersetzt von Christoph Martin Wieland
  8. Ovid, Metamorphosen 10,164–166

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