Hamilkar der Samnite

Hamilkar der Samnite (punisch Ḥmlk „Gnade des Mlk“; {{Modul:Vorlage:lang}} Modul:ISO15924:97: attempt to index field 'wikibase' (a nil value))[1] war in der Mitte des 2. Jahrhunderts v. Chr. ein Politiker der demokratischen Partei in Karthago.

Zusammen mit Karthalo war Hamilkar Anführer der demokratischen Partei Karthagos. Im Jahr 151 v. Chr. vertrieben beide gemeinsam die Anhänger des numidischen Königs Massinissa, die neben der demokratischen „Volkspartei“ und den Parteigängern Roms eine dritte „Partei“ stellten, aus der Stadt. Massinissa entsandte daraufhin seine Söhne Gulussa und Micipsa nach Karthago, wohl um die Rückkehr der Exilierten zu verhandeln. Doch der Boëtharchos[2] Karthalo verwehrte ihnen den Zutritt zur Stadt.[3]

Als nun Gulussa abzog, setzte ihm Hamilkar mit Bewaffneten nach, brachte den Sohn des Massinissa in Bedrängnis und tötete einige von dessen Männern.[4] Massinissa wertete all dies als Vorbereitung eines Krieges, was den Karthagern laut dem Friedensschluss nach dem Zweiten Punischen Krieg ohne Zustimmung Roms strengstens verboten war. Rom wurde eingeschaltet. Hamilkars Sohn Gisgo hatte derweil die antirömische Stimmung noch angeheizt, während die Mehrheit der Karthager längst bereit waren, auf die Wünsche Roms einzugehen.[5] Es war die Zeit, in der Marcus Porcius Cato in den Senatssitzungen beständig sein ceterum censeo Carthaginem esse delendam („im Übrigen bin ich der Meinung, dass Karthago zerstört werden muss“) vernehmen ließ. Um dieser Bedrohung zu entgehen, entschied die herrschende Partei Karthagos, die verantwortlichen Militärführer zu opfern. Karthalo der Boëtharchos und andere wurden hingerichtet.[6] Dass auch Hamilkar unter den Hingerichteten war, wurde vermutet.[7] Doch Rom gab sich mit dieser Lösung nicht zufrieden.[8] Wenig später brach der Dritte Punische Krieg aus (149–146 v. Chr.), der mit der endgültigen Zerstörung Karthagos endete. Klaus Geus schreibt Hamilkar dem Samniten einen maßgeblichen „Schuldanteil am Ausbruch des 3. Punischen Krieges“ zu.[9]

Quellen

  • Appian, Libyke 68. 70. 73
  • Titus Livius, Periocha 48

Literatur

  • Klaus Geus: Prosopographie der literarisch bezeugten Karthager. Peeters, Leuven 1994, S. 64 s. v. Hamilcar (16).
  • Werner Huß: Geschichte der Karthager (= Handbuch der Altertumswissenschaft. Abteilung 3, Teil 8). Beck, München 1985, ISBN 3-406-30654-3, S. 432–439.
  • Thomas Lenschau: Hamilkar 10. In: Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft (RE). Band VII,2, Stuttgart 1912, Sp. 2309.

Anmerkungen

  1. Klaus Geus: Prosopographie der literarisch bezeugten Karthager. Peeters, Leuven 1994, S. 36 mit Anm. 181 und 182; Linda-Marie Günther: Hamilkar. In: Der Neue Pauly (DNP). Band 5, Metzler, Stuttgart 1998, ISBN 3-476-01475-4, Sp. 104..
  2. Zum Boëtharchos siehe Stéphane Gsell: Histoire ancienne de l’Afrique du Nord. Band 2: L’état Carthagonois. Hachette, Paris 1918, S. 302 f. 303 Anm. 1; 312 f. (Digitalisat); Bernd Wollner: Die Kompetenzen der karthagischen Feldherrn. Lang, Frankfurt am Main 1987, S. 91–92; erwähnt wird das Amt des {{Modul:Vorlage:lang}} Modul:Multilingual:149: attempt to index field 'data' (a nil value) außer bei Appian noch bei Polybios 1,79,2.
  3. Appian, Libyke 70; zum Geschehen des Jahres auch Titus Livius, Periocha 48.
  4. Appian, Libyke 70
  5. Livius, Periocha 48.
  6. Appian, Libyke 74.
  7. So etwa.
  8. Appian, Libyke 74; Diodor 32,3.
  9. Klaus Geus: Prosopographie der literarisch bezeugten Karthager. Peeters, Leuven 1994, S. 64.

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