Futakuchi-onna

Abbildung einer Futakuchi-onna im Ehon Hyaku Monogatari (um 1841).

Die Futakuchi-onna (japanisch {{Modul:Vorlage:lang}} Modul:Multilingual:149: attempt to index field 'data' (a nil value), wörtlich: „Zweimund-Frau“) ist ein fiktives Wesen des japanischen Volksglaubens. Sie zählt zur Gruppe der Yōkai und gilt als bösartig. Ihr am nächsten stehen der Rokurokubi und die Kuchisake-onna.

Beschreibung

Die Futakuchi-onna erscheint als Frau mit langem, schwarzen Haar, das sich schlangengleich bewegt und unter seiner Dichte am Hinterkopf der Frau einen zweiten Mund verbirgt. Die Frau selbst fällt zunächst dadurch auf, dass sie so gut wie nie isst, aber ihr Haar formt sich zu zwei oder mehreren schwarzen Schlangen, die nach der servierten Mahlzeit schnappen und den sonst verborgenen Zweitmund füttern. Ein weiteres Merkmal ist der zweite Mund selbst (der eigentliche Dämon), der ununterbrochen obszönes Gemurmel von sich gibt und lautstark nach Essen verlangt. Werden seine Forderungen ignoriert, gibt der Zweitmund ohrenbetäubende und schrille Schreie von sich und quält die Frau, bis er bekommt, was er will.

Überlieferungen

Einer gängigen Legende zufolge entsteht eine Futakuchi-onna, wenn eine Rabenmutter (meist eine böse Stiefmutter) ihr Stiefkind verhungern lässt und hingegen ihr leibliches Kind verhätschelt. Das verhungernde Kind verflucht seine Stiefmutter, bevor es verstirbt. Oder der rachsüchtige Geist des Kindes ergreift Besitz von der Stiefmutter und zwingt sie, nur noch ihren Zweitmund zu füttern, bis sie selbst verhungert ist. Nach einer anderen Überlieferung handelt es sich um eine Frau, die von dem Wunsch, ewig schlank zu bleiben, so besessen ist, dass ihr ein dämonischer Zweitmund wächst. Eine weitere Version berichtet von einem Holzfäller, der seine anhängliche Frau versehentlich mit seinem Beil am Hinterkopf verletzt, worauf die Wunde nicht verheilt, sondern sich in einen Zweitmund verwandelt.

Literatur

  • Michaela Haustein: Mythologien der Welt: Japan, Ainu, Korea. ePubli, Berlin 2011, ISBN 3844214070, S. 13.
  • Corina Caduff, Joanna Pfaff-Czarnecka: Rituale heute: Theorien, Kontroversen, Entwürfe. Reimer, Berlin 1999 (2. Auflage), ISBN 3496026669, S. 221.
  • Stephen Addiss, Helen Foresman, Spencer Museum of Art: Japanese ghosts and demons: art of the supernatural. George Braziller, Incorporated, New York 1985, ISBN 0807611263, S. 108.

Weblinks

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