Furrina

Furrina (auch Furina) war eine der vielen „kleinen“ Göttinnen der römischen Religion. Bereits Varro gibt an, dass sie zu seiner Zeit kaum noch dem Namen nach bekannt war.[1] In älterer Zeit muss sie größere Bedeutung gehabt haben, da ihr ein eigener Festtag, die Furrinalia oder Furnalia (25. Juli), und ein Hain mit Heiligtum am Ianiculum gewidmet war und es außerdem (wie bei manchen anderen bedeutungslos gewordenen Gottheiten auch) einen ihr besonders zugeordneten Priester (flamen Furrinalis) gab.[2]

Vermutlich allein aus lautlichen Gründen wurde sie mangels genauerer Kenntnis nachträglich in eine Beziehung zu den Furien gesetzt oder aber als Göttin der Diebe (lateinisch fur = Dieb) gedeutet.[3]

Literatur

  • Otto Crusius: Furrina. In: Wilhelm Heinrich Roscher (Hrsg.): Ausführliches Lexikon der griechischen und römischen Mythologie. Band 1,2, Leipzig 1890, Sp. 1564 f. (Digitalisat).
  • Heike Kunz: Fur(r)ina. In: Der Neue Pauly (DNP). Band 4, Metzler, Stuttgart 1998, ISBN 3-476-01474-6, Sp. 721.
  • Georg Wissowa: Furrina. In: Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft (RE). Band VII,1, Stuttgart 1910, Sp. 382 f.

Einzelnachweise

  1. Varro De origine linguae Latinae 6,19
  2. Varro De origine linguae Latinae 5,84. 6,19. Sextus Pompeius Festus de verborum significatione 78 L
  3. Cicero De natura deorum 3,46. Plutarch Gaius Gracchus 17. Martianus Capella 2,163f.

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