Emblemglyphe
Emblemglyphen sind die Stadtwappen der großen Maya-Städte. Manche Städte haben – je nach Entstehungszeit und/oder Schreiber bzw. Steinmetz – mehrere Emblemglyphen und gelegentlich finden sich die Glyphen einer Stadt auch in den Inschriften einer anderen. Darin finden sich die wie im Fall Carosols variantenreichen[1] Titulaturen der Könige, wie zum Beispiel ahau = „Herr“, na ahau = „edle Herrin“ oder ch´ul ahau = „heiliger Herr“, die als primus inter pares, also als „erster unter Gleichen“ herrschten.[2]
Emblemglyphen bestehen regelmäßig aus drei Teilen – dem Ben-Ich-Superfix, dem Wassergruppenpräfix und dem Hauptzeichen.
Literatur
- T. Patrick Culbert (Hrsg.): Classic Maya Political History. Hieroglyphic and Archaeological Evidence. Cambridge University Press, Cambridge 1996, ISBN 0-521-56445-X, S. 142ff.
- John Ferguson Harris, Stephen K. Stearns: Understanding Maya inscriptions. A hieroglyph handbook. Univ. Museum of Archaeology and Anthropology, Univ. of Pennsylvania, Philadelphia 1997, ISBN 0-924171-41-3, S. 71ff.
- Robert J. Sharer, Sylvanus Griswold Morley: The ancient Maya. Stanford Univ. Press, Stanford 1994, ISBN 0-8047-2130-0, S. 610f.