Capsien

Umzeichnung der Bestattung eines männlichen Angehörigen der Capsien-Kultur.
Verbreitung des Iberomaurusien (grün), Kerngebiet des Capsien (blau)

Capsien ist eine nordafrikanische epipaläolithische Kultur im Übergang von der Altsteinzeit zur Jungsteinzeit. Die Kultur bestand zwischen 9000 und 3000 v. Chr. Sie ist benannt nach dem antiken Ort Capsa, dem heutigen Gafsa in Tunesien. Die meisten Funde sind auf den algerischen und tunesischen Hochebenen gemacht worden.

Typischerweise finden sich Rückenmesser und Rückenklingen sowie Mikrolithen als Dreiecke, Vierecke und Trapeze. Straußeneier werden als Behälter genutzt und mit Ritzmustern verziert. Dieses Material findet sich auch in Form von runden, durchbohrten Perlen. Erstmals finden sich figürliche Darstellungen.

Dem Capsien ging das Atérien voraus, an manchen Stellen fanden sich zwischen Atérien und Capsien Spuren des Ibéromaurusien. In das Capsien fällt auch die Zeit der nordafrikanischen Felsbilder. Die frühen Siedlungen lagen meistens auf Anhöhen. An den Chotts (ausgetrockneten Salzseen) liegen Køkkenmøddinger, wie sie auch von den Küsten Europas bekannt sind. Es fanden sich enorme Mengen an Schneckengehäusen, da die Tiere Nahrungszwecken dienten. Die Ernährungsweise war die der Jäger und Sammler. Totenbestattungen mit Grabbeigaben und Ocker waren bekannt. Die Capsier begannen Ziegen und Schafe zu halten, möglicherweise wurde um diese Zeit bereits, ähnlich wie in Dar Tichitt Getreide angebaut.

Literatur

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