Burgstall Vogelsburg (Vogelbeck)

Burgstall Vogelsburg

Westlicher Zugang der Vogelsburg

Staat Deutschland (DE)
Ort Vogelbeck
Burgentyp Höhenburg, Wallburg
Erhaltungszustand Wälle
Geographische Lage 51° 47′ N, 9° 57′ OKoordinaten: 51° 47′ 27,9″ N, 9° 56′ 54,7″ O
Höhenlage 262 m ü. NN
Burgstall Vogelsburg (Niedersachsen)

Die Vogelsburg ist eine Wallburg aus der vorrömischen Eisenzeit und dem frühen Mittelalter bei Vogelbeck im Landkreis Northeim in Niedersachsen.

Lage

Die Höhenburg befindet sich auf einem bewaldeten Berg rund 262 m ü. NHN etwa einen Kilometer nördlich des Dorfes Vogelbeck auf der Ostseite des Einbeck-Markoldendorfer Beckens. Aus dem Dorf führt eine Forststraße zum westlichen Zugang.

Aufbau

Die Vogelsburg besteht aus einem inneren und einem äußeren Ringwall, die durch zwei Abschnittsbefestigungen im Nordosten und Südwesten zusätzlich abgesichert sind. Der Innenwall umschließt eine Fläche von 120 × 85 m; er ist heute 2,5 m hoch und an der Basis 10 m breit. Im Südosten erfolgt der Zugang durch ein Zangentor, das Alter eines Durchlasses im Nordwesten ist bisher unbestimmt. Der Außenwall misst 15,5 m an der Sohle und ist auf der Außenseite noch 6,5–7,0 m hoch. Die Höhe beider Wälle über dem Innenraum ist deutlich niedriger. Von seinen drei Zugängen ist nur das Zangentor im Norden sicher original. Beide Wälle waren als Holz-Erde-Konstruktion mit vorgeblendeter Trockenmauer errichtet, beide vorgelagerte Gräben wurden einmal als Spitz-, einmal als Sohlgraben angetroffen. Den Zugang zur Bergkuppe versperrt ein 70 m langer Abschnittswall mit einem alten Durchlass. Ein zweiter Wall zieht im Südwesten am Fuß der Bergkuppe entlang. Die Wälle bestanden aus aufgeschütteten Sandsteinbrocken mit einer Holzversteifung, ihnen waren Spitzgräben vorgelagert.   

Unterhalb der Vogelsburg informiert eine Tafel mit Lageplan und Befestigungsquerschnitt über Ausgrabungsergebnisse. Die beiden inneren Wälle und das Tor des äußeren Walls sind sehr gut zu erkennen.

Ausgrabungen

Eine archäologische Untersuchung führte Ulrich Kahrstedt 1935/36 durch, eine weitere erfolgte 1974 durch Wolfgang Schlüter. Bei der letzten Ausgrabung konnten bei beiden Ringwällen zwei Bauphasen unterschieden werden. Die ursprüngliche Mauerkonstruktion war durch einen Brand zerstört worden und ist anschließend verfallen. In der zweiten Phase wurde der ruinöse Wall einfach aufgehöht, ohne dass eine neue Frontversteifung konstruiert wurde. Laut C14-Datierungen bestand zwischen beiden Bauphasen kein großer zeitlicher Abstand.

Die Keramikfunde aus der Latènezeit, als im angrenzenden Tal bei der Leine Siedlungen bestanden, weisen dennoch auf einen Ursprung der Anlage in der Eisenzeit hin.

Sage

Einer Sage zufolge hielt sich auch Heinrich I. in der Burg auf.[1][2]

Literatur

  • August von Oppermann, Carl Schuchhardt: Atlas vorgeschichtlicher Befestigungen in Niedersachsen, Hannover 1889–1916, S. 46 f.
  • Ulrich Kahrstedt: Die Kunde 1. 1933 Nr. 7/8 S. 1–3
  • Ulrich Kahrstedt: Ausgrabungen auf der Vogelsburg, Kr. Northeim. In: Prähistorische Zeitschrift. Band 26, 1935, S. 127–165.
  • Wolfgang Schlüter: Die Vogelsburg. In: Northeim, südwestliches Harzvorland, Duderstadt (= Führer zu vor- und frühgeschichtlichen Denkmälern 17). Von Zabern Mainz 1970, S. 42–49.
  • Wolfgang Schlüter: Die Vogelsburg bei Vogelbeck. herausgegeben vom Stadtarchiv und Städtischen Museum Einbeck, 1978.
  • Wolfgang Schlüter: Die Vogelsburg bei Vogelbeck, Stadt Einbeck, Kr. Northeim. In: Nachrichten aus Niedersachsens Urgeschichte. Band 47, 1978, S. 131–159.
  • Hans-Jürgen Häßler (Hrsg.): Ur- und Frühgeschichte in Niedersachsen. Theiss, Stuttgart 1991, S. 412–413.
  • Herbert Jankuhn: Neue Ausgrabungen und Forschungen in Niedersachsen. Band 20, 1992, S. 148

Weblinks

Einzelnachweise

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