Biblische Siedlungshügel – Megiddo, Hazor und Be’er Scheva

Biblische Siedlungshügel – Megiddo, Hazor und Be’er Scheva
UNESCO-Welterbe UNESCO-Welterbe-Emblem

Tel Be'er Sheva Overview 2007041.JPG
Luftbild Tell Be’er Scheva
Vertragsstaat(en): Israel Israel
Typ: Kultur
Kriterien: ii, iii, iv, vi
Fläche: 96 ha
Pufferzone: 604 ha
Referenz-Nr.: 1108
UNESCO-Region: Europa und Nordamerika
Geschichte der Einschreibung
Einschreibung: 2005  (Sitzung 29)

Die Biblischen Siedlungshügel – Megiddo, Hazor und Be’er Scheva wurden 2005 von der UNESCO als Weltkulturerbe gewürdigt. Es handelt sich dabei um drei Tells (prähistorische Siedlungshügel), die im östlichen Mittelmeerraum (Levante) typisch sind. Die drei biblischen Orte liegen im Staat Israel.

Biblische Siedlungshügel – Megiddo, Hazor und Be’er Scheva (Israel)
Megiddo
Hazor
Tell Be’er Scheva
Biblische Siedlungshügel

In Israel sind mehr als 200 Tells bekannt. Der Ortsname Be’er Scheva bezeichnet auch die unweit des gleichnamigen Tells gelegene moderne Stadt im Süden Israels. Dagegen sind Megiddo und Hazor im Norden Israels heute nur noch als Ausgrabungsstätten erlebbar. Die drei Orte wurden in der Bibel, und zwar ausschließlich im Alten Testament, mehrfach erwähnt: Be’er Scheva (als Beerscheba) 33 Mal, Hazor 20 Mal und Megiddo 12 Mal. Megiddo wird darüber hinaus im Neuen Testament als Harmagedon, abgeleitet von Har Megiddo (Berg von Megiddo), als Ort der biblischen Endschlacht erwähnt (Off 16,16 EU). Während Hazor und Megiddo vor allem im Zusammenhang mit der Landnahme der Israeliten erwähnt werden, ist das biblische Be’er Scheva besonders in den Erzelternerzählungen von Bedeutung.

Die biblischen Erzählungen über die Geschichte des Volkes Israel im historischen Lande Kanaan lassen sich geschichtlichen Perioden von etwa dem 17. bis zum 2. Jahrhundert v. Chr. zuordnen. Die Geschichte der menschlichen Siedlungen an diesen Orten reicht jedoch zurück bis in das 6. Jahrtausend v. Chr.

Die Tells spiegeln viele Siedlungsperioden wieder, wobei die biblischen Geschichten dem 12. bis 6. Jahrhundert v. Chr. zugeordnet werden. Die als Weltkulturerbe ausgewählten Orte waren in kanaanäischer Zeit Königssitze bzw. Verwaltungszentren und auch in der folgenden Zeit der israelitischen Könige von kultureller, religiöser, wirtschaftlicher, militärischer und administrativer Bedeutung. Sie lagen an wichtigen Handelswegen. Alle drei Tells zeigen ausgeklügelte unterirdische Wassererfassungssysteme aus der Eisenzeit, mit denen es möglich war, große Städte zu versorgen, selbst zu Zeiten kriegerischer Belagerung.

Alle drei Siedlungen wurden seit ihrem Niedergang und ihrer nachfolgenden Aufgabe zwischen dem 10. und 4. Jahrhundert v. Chr. unberührt und intakt gelassen. Im Laufe der Zeit haben sie ihre Authentizität bewahrt und das charakteristische Aussehen einer konischen Form mit einer flachen Oberseite erhalten, die über die umgebende Landschaft hinausragt. Die drei Tells werden als Nationalparks in Israel durch die Israel Nature and Parks Authority (INPA) öffentlich zugänglich gemacht. Im Jahre 2005 wurden sie von der UNESCO zum Welterbe in Israel erklärt.

Quellen

Weblinks

Biblische Siedlungshügel – Megiddo, Hazor und Be’er Scheva auf der Website des Welterbezentrums der UNESCO (englisch und französisch).

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