Bet Sche’arim
Bet Sche’arim | |
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UNESCO-Welterbe | |
Eingangsportal zur Höhle der Sarkophage | |
Vertragsstaat(en): | Israel |
Typ: | Kultur |
Kriterien: | ii, iii |
Fläche: | 12,2 ha |
Referenz-Nr.: | 1471 |
UNESCO-Region: | Europa und Nordamerika |
Geschichte der Einschreibung | |
Einschreibung: | 2015 (Sitzung 39) |
Bet Sche’arim (hebräisch בית שערים; durch die Übertragung aus dem Hebräischen auch in abweichenden Schreibungen) ist eine archäologische Stätte im Norden Israels. Die Ausgrabungen gehören heute zum Bet Shearim National Park.
Allgemeine Angaben
Bet Sche’arim liegt östlich des Karmelgebirges in unmittelbarer Nähe der Stadt Kirjat Tiw’on; die nächste größere Stadt ist Haifa, das etwa 20 Kilometer nordwestlich liegt.
Zentraler Bestandteil des Nationalparks ist eine ausgedehnte Nekropole, die aus 33 unterirdischen Grabanlagen besteht. Diese Katakomben wurden im Berghang angelegt und teils mit aufwendigen Portalen verblendet. In den einzelnen Höhlen befanden sich bis zu 400 Gräber. Im 2. – 4. Jahrhundert n. Chr. war Bet Sche’arim der wichtigste jüdischen Friedhof außerhalb Jerusalems.[1]
Nahe der Nekropole befinden sich zudem die Überreste einer früheren Synagoge und ein Denkmal für Alexander Zaid, den Entdecker des Geländes.
Geschichte
Die Gräberstadt von Bet Sche’arim wurde in der Zeit vom 2. bis 4. nachchristlichen Jahrhundert angelegt. Im zweiten Jahrhundert verlegte Rabbi Jehuda ha-Nasi, zu der Zeit das spirituelle Oberhaupt des jüdischen Volkes, sein Lehrhaus nach Bet Sche’arim. In der Folge hatte auch der Sanhedrin, dessen Oberhaupt ha-Nasi war, in Bet Sche’arim zeitweise seinen Sitz.
Nach der Zerstörung Jerusalems und dem gescheiterten Bar-Kochba-Aufstand kam Beit Sche’arim große Bedeutung zu als ein Ort, an dem sich das Judentum regenerieren und erneuern konnte.[2]
Da sich viele Mitglieder des Sanhedrin und auch Jehuda ha-Nasi in Bet Sche’arim bestatten ließen, wollten auch andere Juden ebenfalls hier ihre letzte Ruhe finden. Inschriften zeigen, dass sich in Bet Sche’arim nicht nur Juden aus der unmittelbaren Umgebung, sondern sogar aus weiter entfernten Städten wie Tyrus bestatten ließen.
Bet Sche’arim wurde 1936 zufällig durch Alexander Zaid entdeckt, der in der Gegend eingesetzt war, um Land des Jüdischen Nationalfonds zu bewachen. Die Anlage von Bet Sche’arim wurde in den 1930er und 1950er Jahren von Benjamin Mazar und Nahman Avigad ausgegraben. Zu diesem Zeitpunkt waren die Grabstätten bereits ausnahmslos ausgeraubt, viele der aus Stein gehauenen und verzierten Sarkophage sind jedoch noch erhalten.
Am 5. Juli 2015 wurden die Höhlen in der Liste der UNESCO-Welterbe aufgenommen. Laut der UNESCO sind die Katakomben „ein Schatz von Kunstwerken und Inschriften auf Griechisch, Aramäisch und Hebräisch“. Außerdem markiere die Stätte einen Meilenstein der jüdischen Erneuerung.[3]
Literatur
- Benjamin Mazar: Beth She’arim. Report on the excavations during 1936–1940. Volume 1: The catacombs 1–4. The Israel Exploration Society u. a., Jerusalem 1957.
- Moshe Schwabe, Baruch Lifshitz: Beth Sheʿarim. Volume 2: The Greek Inscriptions. The Israel Exploration Society u. a., Jerusalem 1967.
- Nahman Avigad: Beth Sheʿarim. Report on the excavations during 1953–1958. Volume 3: Catacombs 12–23. Rutgers University Press, New Brunswick 1976.
Weblinks
- Eintrag auf der Website des Welterbezentrums der UNESCO (englisch und französisch).
- Nationalparkverwaltung, Infos zu Bet Shearim (englisch)
Einzelnachweise
Koordinaten: 32° 42′ 16″ N, 35° 7′ 46″ O