Astyanax

Hektors Abschied, Astyanax auf Andromaches Schoß. Apulisch-rotfiguriger Kolonettenkrater, circa 370–360 v. Chr.

Astyanax ({{Modul:Vorlage:lang}} Modul:ISO15924:97: attempt to index field 'wikibase' (a nil value)), Beiname Skamandrios, war nach Homer der Sohn des trojanischen Königssohnes Hektor und dessen Gemahlin Andromache.

In Homers Ilias[1] wird der rührende Abschied seiner Eltern geschildert, bevor sein Vater in den Kampf mit Achilleus zieht und von diesem getötet wird. Der kleine Astyanax selbst wird nach der Eroberung Trojas umgebracht, um zu verhindern, dass er später den Tod seines Vaters räche. Wie er stirbt, variiert je nach Version der Erzählung: Entweder wird er auf Ratschluss des Odysseus getötet[2], sofern er nicht von Odysseus selbst getötet wird,[3] oder Neoptolemos, der Sohn des Achilleus und der Deidameia, stößt Astyanax von den Mauern des brennenden Troja.[4] Ovid hingegen berichtet nur, dass er vom Turm der Stadt heruntergeworfen wurde.[5]

Nach noch späteren Versionen der Sage bleibt Astyanax am Leben und gründet ein neues Troja[6] oder flieht unter dem Namen Francus nach Gallien.

Astyanax ist auch Titelfigur eines Gedichtes im Zyklus Mythistorima von Giorgos Seferis. Überdies kommt er in dem Gedicht „The Aegean Sadness“ (deutsch: „Die ägäische Traurigkeit“) als Teil des Gedichtzyklus Apollo von John Fowles vor.[7]

Literatur

  • Heinrich Wilhelm Stoll: Astyanax 1). In: Wilhelm Heinrich Roscher (Hrsg.): Ausführliches Lexikon der griechischen und römischen Mythologie. Band 1,1, Leipzig 1886, Sp. 660 (Digitalisat).

Weblinks

Commons: Astyanax – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Anmerkungen

  1. Homer, Ilias 6,402 ff.
  2. So in der Iliu persis des Arktinos bei Clemens Alexandrinus, Stromateis 6,747
  3. Triphiodoros, Excidium Ilii 644
  4. So Pausanias 10,25,9; Tzetzes, ad Lycophronem 1263
  5. Ovid, Metamorphosen 13,415
  6. Scholion zu Ilias 24,735
  7. John Fowles: Selected Poems. Hrsg.: Adam Thorpe. Flambard Press, Hexham 2012, S. 24.

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