Alsterburg
Die Alsterburg oder auch Alte Burg war eine lange Zeit in der historischen Literatur vermutete mittelalterliche Niederungsburg in der Hamburger Altstadt, die jedoch nie ergraben oder belegt wurde. Nach neuesten Erkenntnissen ist sie vermutlich identisch mit der Neuen Burg.[1]
Geschichte
Bevor man 2015 erkannte, dass die Neue Burg früher erbaut wurde als lange Zeit angenommen und daher vermutlich mit der Alsterburg identisch ist, ging man davon aus, dass die Alsterburg um 1045 während der Herrschaft von Herzog Bernhard II. aus dem Geschlecht der Billunger erbaut wurde. Man vermutete die Burg zwischen der Alster und der Nordseite des Hamburger Mariendoms an der Stelle, wo sich heute das Hamburger Rathaus befindet.
Auf dem Rathausplatz wurden bereits im 19. Jahrhundert Reste einer Burg entdeckt, weitere 1953/54.[2] Unter Adolf I. wurde die Burg erweitert. Unweit davon entstand unter Ordulf bald darauf die Neue Burg. Das Hamburger Wappen zeigt bis heute mit den drei Türmen hinter der Stadtmauer die Bedeutung von Domturm, Alsterburgturm und Neueburgturm. Die Alsterburg wurde 1066 durch die Obotriten in dem Aufstand gegen ihr zum Glauben bekehrtes Oberhaupt, Gottschalk[3] und bald darauf nochmals im Jahr 1072 nach dem Tod des Bischofs Adalbert von Bremen aus dem Geschlecht der Markgrafen von Meißen bei dem Einfall durch die Wagrier unter Fürst Kruto zerstört und jeweils wieder aufgebaut. 1139 nach der vorübergehenden Vertreibung Graf Adolfs II. wurde sie im Verlauf des Rückzugs durch Heinrich von Badewide aus dem Geschlecht der Grafen von Orlamünde von Grund auf zerstört.
Literatur
- Martin Krieger: Geschichte Hamburgs. C. H. Beck, München 2006, ISBN 3-406-53595-X.
- Johann Gustav Gallois: Geschichte der Stadt Hamburg nach den besten Quellen bearbeitet. 1853.
- Ralf Busch: Die Kunst des Mittelalters in Hamburg, Die Burgen. Dölling & Galitz, Hamburg 1999, ISBN 3-933374-47-2.
- Heiko Laß: Burgen, Schlösser und Herrenhäuser in Hamburg und Umgebung : Entdeckungsreisen zu unbekannten und bekannten Objekten. L + H Verlag, Berlin 2011, ISBN 978-3-939629-01-6.