Wodaabe

Wodaabe-Frauen, Niger
Geerewol der Wodaabe
(Video, 58 Sek.)

Die Wodaabe („Volk des Tabus“) oder Fulbe Bororo gehören zur ethnischen Gruppe der Fulbe. Sie sind einer der letzten Stämme Afrikas, die sich als Rinderhirten in der Sahelzone ihr vollnomadisches Dasein bewahrt haben. Überwiegend leben die Wodaabe heute in Niger, wo sie etwa zwei Prozent der Gesamtbevölkerung ausmachen.

Ihr Verhaltenskodex betont Zurückhaltung und Bescheidenheit (semteende), Geduld und Seelenstärke (munyal), Sorge und Voraussicht (bakkilo) sowie Loyalität (amana).[1]

Die 45.000 Mitglieder der Gemeinschaft legen Wert auf Schönheit und Charme, die die Grundlage eines ungewöhnlichen und einzigartigen Brautwerbungsrituals bilden, das geerewol, bei dem die Männer in einem dreitägigen Tanzwettbewerb um den Titel des Schönsten wetteifern. Das geerewol ist auch das Dankfest für den üppigen Graswuchs der Regenzeit.

Geschichte

Wodaabe-Frau aus Kamerun

Eine jahrhundertelange Feindschaft besteht zwischen den islamischen Tuareg und den heidnischen Fulbe, was auch die Fulbe Bororo einschließt.

Während einer großen Saheldürre zwischen 1968 und 1973 trug das Volk der Fulbe Bororo mit nur 50 % Verlust des Viehbestandes die geringsten Verluste unter den Nomadenvölkern der Sahelzone davon. 1983 war die Gemeinschaft der Bororo infolge von Umwelt- und Zivilisationseinflüssen auf nur noch 70.000 Mitglieder geschrumpft.[2]

Eine bekannte Vertreterin der Mbororo ist Hindou Oumarou Ibrahim; sie weist in ihrer Arbeit darauf hin, dass nomadischen Gemeinschaften durch die Klimakrise zunehmend ihre Lebensgrundlage verlieren.

Filme / Dokumentationen

  • Die Hirten der Sonne, Film von Werner Herzog
  • Sahara, ein verlorenes Paradies – Vom Ursprung der Wüstenvölker, Terra X, Eps. 16

Einzelnachweise

  1. Beckwith, Fisher, Afrika, S. 174.
  2. Willy Lützenkirchen, Peter Carmichael: Bororo: Die schönen Männer auf dem »Gerewol«. In: GEO August 1983, S. 122–142.

Literatur

  • Carol Beckwith, Angela Fisher: Afrika. Kulte • Feste • Rituale. Band 1. Bucher, München 1999, ISBN 3-7658-1243-9.
  • Mette Bovin: Nomads who cultivate beauty: Wodaabe dances and visual arts in Niger. Nordiska Afrikainstitut, Uppsala 2001, ISBN 91-7106-467-2.
  • Boubacar Hama Beïdi: Koowgal wodaabe. Le mariage chez les Wodaabe. Albasa, Niamey 2008.
  • Nikolaus Schareika: Westlich der Kälberleine. Nomadische Tierhaltung und naturkundliches Wissen bei den Woɗaaɓe Südostnigers. Lit, Münster 2003, ISBN 3-8258-5687-9.

Weblinks

Commons: Wodaabe – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • Website der University of Iowa: Wodaabe (Memento vom 30. Juni 2013 im Internet Archive) (englisch)

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