Wasserorgel von Dion

Wasserorgel von Dion
Abbildung einer antiken Wasserorgel. Mosaik in der römischen Villa von Nennig.

Die Wasserorgel von Dion, auch Hydraulis von Dion genannt ({{Modul:Vorlage:lang}} Modul:ISO15924:97: attempt to index field 'wikibase' (a nil value)), ist das älteste bisher entdeckte Hydraulis-Musikinstrument und gilt als das älteste Tasteninstrument der Welt. Der Fund wurde auf das 1. Jahrhundert v. Chr. datiert[1] und befindet sich als Exponat im Archäologischen Museum Dion in der griechischen Region Zentralmakedonien.

Das Instrument

Bei Wasserorgeln, den ältesten orgelartigen Instrumenten, wird durch einen Luftbehälter, der sich in einem Wasserbehälter befindet, ein konstanter Druck erzeugt. Über eine Tastatur werden Ventile geöffnet, wodurch Luft in die betreffende Orgelpfeife strömt und dort einen Ton erzeugt. Jede Pfeife hat eine bestimmte Tonhöhe.

Die Hydraulis von Dion ist 120 cm hoch und 70 cm breit. 24 Pfeifen mit einem Durchmesser von 18 mm und 16 engere Pfeifen mit etwa 10 mm Durchmesser sind in zwei Reihen angeordnet. Sie waren mit silbernen Ringen verziert. Der Körper der Orgel war mit silbernen Streifen und mehrfarbigen, rechteckigen Glasornamenten dekoriert. Das Instrument ist von der Bauweise her zwischen der von Heron von Alexandria und der von Vitruv beschriebenen Wasserorgel einzuordnen.[2]

Grabungsgeschichte

Zu Beginn der 1980er Jahre wurde der Bereich östlich der Hauptstraße des antiken Dion entwässert. Der benachbarte Fluss hatte Teile der Ausgrabungsstätte dauerhaft überflutet. In diesem Bereich, östlich der Hauptstraße, wurden im Sommer 1992 geplante Ausgrabungen unter der Leitung von Dimitrios Pandermalis durchgeführt. Dabei wurden gegenüber der Villa des Dionysos die Grundmauern eines Gebäudes freigelegt. Am Morgen des 19. August 1992 fanden Archäologen Stücke kleiner kupferner Röhrchen. Im Weiteren fanden sie eine größere, rechteckige kupferne Platte. Die einzelnen Fundstücke waren teilweise durch den verdichteten Boden miteinander verbunden. Nachdem die Bedeutung des Fundes erkannt war, wurde die Erde weiträumig abgetragen und zur weiteren Bearbeitung in die Werkstätten verbracht. Nach der Reinigung der Einzelteile war zu erkennen, dass es ein Musikinstrument, eine Wasserorgel, war.[3][4]

Nachbau

Mit Unterstützung des griechischen Ministeriums für Kultur und Sport und der Hilfe von Dimitrios Pandermalis wurde im European Cultural Centre of Delphi 1995 mit einer Rekonstruktion der Wasserorgel begonnen.[5] Man hielt sich an antike Aufzeichnungen und an das in Dion ausgegrabene Original. 1999 wurde das Instrument fertiggestellt.

Literatur

  • Dimitris Pandermalis: Η Ύδραυλις του Δίου. In: Ministerium für Kultur, Ministerium für Makedonien und Thrakien, Aristoteles-Universität Thessaloniki (Hrsg.): Το Αρχαιολογικό Έργο στη Μακεδονία και Θράκη. Band 6, 1992, Thessaloniki 1995, ISSN 1106-5311 S. 217–222. (griechisch)
  • Dimitrios Pandermalis: Dion. The archaeological site and the museum. Athen 1997.
  • Hellenic Republic, Ministry of culture and sports, Onassis Foundation USA: Gods and Mortals at Olympus. S. 26, Edited by Dimitrios Pandermalis, ISBN 978-0-9906142-2-7.
  • Kostenloser Reiseführer über die Olymp Region. Titel: Olymp – Antike Stätten, Museen, Klöster und Kirchen.

Weblinks

Commons: Wasserorgel von Dion – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Anmerkungen

  1. Dimitrios Pandermalis: Η Ύδραυλις του Δίου: In: Ministerium für Kultur, Ministerium für Makedonien und Thrakien, Aristoteles-Universität Thessaloniki (Hrsg.): Το Αρχαιολογικό Έργο στη Μακεδονία και Θράκη. [To Archeologikó Érgo sti Makedonía ke Thráki.] Band 6, 1992, Thessaloniki 1995, S. 216 ff. (griechisch)
  2. Dimitrios Pandermalis: Η Ύδραυλις του Δίου: In: Ministerium für Kultur, Ministerium für Makedonien und Thrakien, Aristoteles-Universität Thessaloniki (Hrsg.): Το Αρχαιολογικό Έργο στη Μακεδονία και Θράκη. [To Archeologikó Érgo sti Makedonía ke Thráki.] Band 6, 1992, Thessaloniki 1995, S. 218 ff. (griechisch)
  3. Vitruv, DE L'ARCHITECTURE. LIVRE X, VIII. Des orgues hydrauliques (in lateinischer und französischer Sprache).
  4. Dimitrios Pandermalis: Η Ύδραυλις του Δίου: In: Ministerium für Kultur, Ministerium für Makedonien und Thrakien, Aristoteles-Universität Thessaloniki (Hrsg.): Το Αρχαιολογικό Έργο στη Μακεδονία και Θράκη. [To Archeologikó Érgo sti Makedonía ke Thráki.] Band 6, 1992, Thessaloniki 1995, S. 217. (griechisch)
  5. Ancient Hydraulis: The Reconstruction. Abgerufen am 7. Februar 2018.

Koordinaten: 40° 10′ 14″ N, 22° 29′ 13″ O

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