Tuwanuwa
Koordinaten: 37° 49′ 24″ N, 34° 34′ 14″ O
Tuwanuwa war im spätbronzezeitlichen 2. Jahrtausend v. Chr. eine Stadt im Unteren Land des hethitischen Großreichs nahe Kizzuwatna. Es lag an der Stelle des antiken Tyana und des heutigen Kemerhisar in der türkischen Provinz Niğde.
Tuwanuwa wird erstmals erwähnt im Thronfolgeerlass des Großkönigs Telipinu (16. Jahrhundert v. Chr.) unter den Ländern, die die Söhne des Labarna (17. Jahrhundert v. Chr.) beherrschten.[1] Die Bedeutung der Stadt ist begründet in der Lage an einem wichtigen Verkehrsweg, der vom Mittelmeer über Tarša nach Norden in das hethitische Kernland führte. Der Einfluss des luwischen Reiches von Arzawa reichte laut einem Text aus der Zeit des Ḫattušili III. (13. Jahrhundert v. Chr.) in der Regierungszeit des Tudḫaliya II. (ca. 1375–1355 v. Chr.) bis nach Tuwanuwa und Uda, wobei die Lage des letzteren noch unklar ist.[2] Dessen Sohn und Nachfolger Šuppiluliuma I. konnte in Kämpfen in der Region von Tuwanuwa das Gebiet wieder für seinen Vater zurückerobern, was letztlich zur Vertreibung von Arzawa aus Kizzuwatna führte. Šuppiluliumas Nachfolger Muršili II. ruft in seinen Pestgebeten mehrfach verschiedene Götter von Tuwanuwa an.[3] Nachfolger der Stadt in der Zeit der spätluwischen Kleinstaaten war das eisenzeitliche Tuwana.
Literatur
- Tuwanuwa In: Trevor Bryce: The Routledge Handbook of The People and Places of Ancient Western Asia: The Near East from the Early Bronze Age to the fall of the Persians Empire. Routledge, 2011, ISBN 978-1-134-15908-6, S. 726/7 (bei GoogleBooks)
- Jutta Börker-Klähn: Die Schlacht um Tuuanuua als „Atlante Storico“ In: Detlev Groddek, Marina Zorman (Hrsg.): Tabularia Hethaeorum. Otto Harrassowitz Verlag, 2007 S. 91–118 ISBN 9783447055307 bei GoogleBooks
Einzelnachweise
- ↑ Trevor Bryce: The Kingdom of the Hittites S. 68 ISBN 9780199240104 bei GoogleBooks
- ↑ Volkert Haas et al.: Geschichte des Hethitischen Reiches. Brill 1999 S. 150 ISBN 9789004102019 bei GoogleBooks
- ↑ Itamar Singer, Harry A. Hoffner: Hittite Prayers. Brill 2002 S. 47–69 ISBN 9789004126954