Tarusaten
Die Tarusaten (lateinisch Tarusates) waren ein vermutlich keltischer Stamm, dessen Wohnsitz in der späteren römischen Provinz Gallia Aquitania lag, und zwar um die Stadt Taro (Tartas) im heutigen Département Landes. Der Stammesname ist nach Ansicht einiger Onomatologen (Namenforscher) von den Römern nach dem der Stadt gebildet worden.[1] Ein anderer Hauptort der Tarusaten war Atura (Aire-sur-l’Adour). Die Communauté de communes („Gemeinschaft von Gemeinden“) dieses Gebietes trägt heute den Namen Pays Tarusate.
Im gallischen Krieg marschierte ein General Caesars, der Legat Publius Licinius Crassus, im Jahr 56 v. Chr. in Aquitanien (der späteren römischen Provinz Novempopulana) ein. Nach einigen Siegen der Römer ergaben sich die meisten aquitanischen Stämme; namentlich genannt werden die Tarbeller, Bigerrionen, Ptianier, Vasaten (auch Vocaten), Tarusaten, Elusaten, Gater, Auscer, Garumner, Sibulaten und Cocosaten.[2] Ob die Namen, auch jener der Tarusates, eindeutig keltisch sind, kann nicht mit Sicherheit angegeben werden.[3] Manche werden von einigen neuzeitlichen Autoren zu den Keltiberern gerechnet.
Eine reichhaltige Münzprägung der Tarusaten ist durch verschiedene archäologische Funde belegt.[4]
Literatur
- Helmut Birkhan: Kelten. Versuch einer Gesamtdarstellung ihrer Kultur. 2. korrigierte und erweiterte Auflage. Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 1997, ISBN 3-7001-2609-3.
Einzelnachweise
- ↑ Beiträge zur Namenforschung, Verlag C. Winter, Heidelberg 1973, S. 250. (französisch, abgerufen am 3. Dezember 2013)
- ↑ Gaius Iulius Caesar: De bello Gallico 3, 27: Maxima Pars Aqutaniae sese Crasso dedit: Tarbelli, Bigerriones, Ptianii, Vocates, Tarusates, Elusates, gates, Ausci, Garumni, Sibulates, Cocosates: paucae ultimae nationesanni tempore confisae, quod hiems suberat, hoc facere neglexerunt.
- ↑ Helmut Birkhan: Kelten. Versuch einer Gesamtdarstellung ihrer Kultur. S. 204.
- ↑ Fritz-Rudolf Künker: Coins of the Ancient World – Special Collection of Celtic Coins. Numismatischer Verlag Künker, 2013; S. 61. (abgerufen am 3. Dezember 2013)