Sammelbecken in Eiserfey

Sammelbecken der Eifelwasserleitung

Das Sammelbecken in Mechernich-Eiserfey ist ein weiteres touristisch erschlossenes Bauwerk der Eifelwasserleitung, die der antiken Wasserversorgung der Colonia Claudia Ara Agrippinensium, des römischen Köln, diente.

Das Becken hatte zwei Zuleitungen. Die erste war der Kanal, der von den Quellgebieten Grüner Pütz (Nettersheim), Kallmuth (u. a. Klausbrunnen) und Urfey herkam, die zweite die Leitung, die das Wasser der Quellfassungen im Quellgebiet "Hausener Benden" beim Ort Weyer zum Sammelbecken transportierte. Das Wasser floss dann durch eine dritte Beckenöffnung in einem abgehenden Kanal weiter nach Köln. Das Becken war kreisrund und hatte einen lichten Durchmesser von 3,05 m. Die aus Ziegelplatten bestehende Sohle lag etwa 2 m unter der Geländeoberfläche. Die Wand des Beckens bestand aus Natursteinen und hatte eine Stärke von 0,52 m. Innen war Wasserputz aufgebracht. Den oberen Abschluss des Sammelbeckens bildeten abgerundete Sandsteinblöcke.

Das Sammelbecken wurde 1959 entdeckt und archäologisch untersucht. Nach fast 50 Jahren wurde das Sammelbecken wieder freigelegt und über dem Becken ein Schutzbau errichtet, der 2005 eingeweiht wurde und eine Besichtigung jederzeit ermöglicht. Das Sammelbecken ist heute die Station 11 des 2012 erneuerten Römerkanal-Wanderwegs von Nettersheim nach Köln.

Literatur

  • Waldemar Haberey: Die römischen Wasserleitungen nach Köln. Die Technik der Wasserversorgung einer antiken Stadt (= Kunst und Altertum am Rhein. Nr. 37). 2. Auflage. Rheinland-Verlag u. a., Bonn 1972, ISBN 3-7927-0146-4, S. 70 ff.
  • Waldemar Haberey: Die römische Eifelwasserleitung nach Köln. In: Nordöstliches Eifelvorland – Euskirchen, Zülpich, Bad Münstereifel, Blankenheim. Teil I: Einführende Aufsätze (=Römisch-Germanisches Zentralmuseum Mainz u. a. (Hrsg.): Führer zu vor- und frühgeschichtlichen Denkmälern. Band 25). Verlag Philipp von Zabern, Mainz am Rhein 1974, S. 82.
  • Klaus Grewe: Atlas der römischen Wasserleitungen nach Köln (= Rheinische Ausgrabungen, Band 26). Mit Beiträgen von Werner Brinker, Günther Garbrecht, Hansgerd Hellenkemper, Heinz-Otto Lamprecht, Horst D. Schulz, Edgar Thofern. Rheinland-Verlag, Köln 1986, ISBN 3-7927-0868-X, S. 74 f.
  • Klaus Grewe: Aquädukte. Wasser für Roms Städte. Der große Überblick – vom Römerkanal zum Aquäduktmarmor. Regionalia Verlag, Rheinbach 2014, ISBN 978-3-95540-127-6, S. 283 f.
  • Klaus Grewe: Technische Bodendenkmäler in der archäologischen Landschaft Nordeifel. In: Archäologie im Rheinland 2005. Herausgegeben vom Landschaftsverband Rheinland Rheinisches Amt für Bodendenkmalpflege durch Jürgen Kunow. Konrad Theiss Verlag, Stuttgart 2006. S. 174 f.
  • Klaus Grewe, Manfred Knauff: Die lange Leitung der Römer. Der Römerkanal-Wanderweg Nettersheim-Köln. Herausgeber: Eifelverein e. V. 1. Auflage 2012. ISBN 978-3-921805-81-7, S. 162 ff.

Weblink

Koordinaten: 50° 33′ 20″ N, 6° 39′ 24″ O

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