Römisches Haus (Stuttgart)

Mauerreste des römischen Hauses
Schautafel

Das Römische Haus ist ein vermutlicher Kultbau der ehemaligen einheimischen Bevölkerung aus dem 2. Jahrhundert n. Chr., der rund 800 Meter östlich vom Bärenschlössle im Rotwildpark bei Stuttgart gefunden, 1921 und 1922 unter Oscar Paret und Gerhard Bersu archäologisch untersucht und 1976 vom Landesdenkmalamt Baden-Württemberg erneut erforscht wurde.

Befund

Der Grundriss des Gebäudes weist ein Außenmaß von 26 × 26 Meter auf, die Mauern sind 60 bis 80 Zentimeter stark. Fundamente parallel zur Mauer lassen auf einen überdachten Rundgang schließen.

Außer Scherben verschiedener Tongefäße aus einer Grube im Innenraum wurden keine Funde gemacht.

Eine Bewohnung erscheint unwahrscheinlich, da der Standort und sein Umfeld zur damaligen Zeit abgelegen und dünn besiedelt war und auch nach den bisherigen Funden völlig isoliert liegt.

Denkmalschutz und Fundverbleib

Das Bodendenkmal „Römisches Haus“ ist geschützt als eingetragenes Kulturdenkmal im Sinne des Denkmalschutzgesetzes des Landes Baden-Württemberg (DSchG). Nachforschungen und gezieltes Sammeln von Funden sind genehmigungspflichtig, Zufallsfunde an die Denkmalbehörden zu melden. Das Fundmaterial der Ausgrabungen befindet sich in der Sammlung des Landesmuseums Württemberg im Alten Schloss in Stuttgart.

Literatur

  • Gerhard Bersu: Römisches Haus im Rotwildpark bei Stuttgart. In: Germania, 7, 1923, S. 117f.
  • Dieter Planck: Ein römisches Bauwerk im Rotwildpark bei Stuttgart. In: Kulturdenkmale in Baden-Württemberg. Kleiner Führer, Blatt 31, 1977.
  • Dieter Planck: Stuttgart: Römisches Haus im Rotwildpark. In: Ders. (Hrsg.): Die Römer in Baden-Württemberg. Theiss, Stuttgart 2005, ISBN 3-8062-1555-3, S. 326f.

Weblinks

Commons: Römisches Haus – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Koordinaten: 48° 45′ 45,3″ N, 9° 6′ 6,7″ O

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