Petzingken (Kirchspiel Groß Warningken)

Untergegangener Ort
Petzingken (Petzingen)
Flagge Wappen
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Föderationskreis Nordwestrussland
Oblast Kaliningrad
Rajon Krasnosnamensk
Gegründet {{#property:P571}}
Frühere Namen Picktschincken (1625),
Pietschinicken (um 1723),
Pitschincken (nach 1734),
Pitzinken (nach 1744),
Petschinken (vor 1818),
Petzingken,
Ksp. Schirwindt (nach 1818),
Petzingken,
Ksp. Groß Warningken (bis 1938),
Petzingen (1938–1946)
Zeitzone UTC+2
Geographische Lage
Koordinaten 54° 44′ N, 22° 42′ OKoordinaten: 54° 44′ 27″ N, 22° 42′ 10″ O
Petzingken (Kirchspiel Groß Warningken) (Europäisches Russland)
Lage im Westteil Russlands
Petzingken (Kirchspiel Groß Warningken) (Oblast Kaliningrad)
Lage in der Oblast Kaliningrad

Petzingken, 1938 bis 1946 Petzingen (litauisch Pečinkiai) war ein kleiner Ort im ostpreußischen Kreis Pillkallen (1938 bis 1946 „Landkreis Schloßberg (Ostpr.)“). Die verwaiste Ortsstelle liegt heute im Gebiet der russischen Oblast Kaliningrad innerhalb des Rajon Krasnosnamensk.

Geographische Lage

Petzingken bzw. Petzingen lag zwölf Kilometer östlich der damaligen Kreisstadt Pillkallen (Schloßberg) am Nordufer des Flüsschens Rauschwe (russisch: Tumannaja) unweit einer Nebenstraße (27K-058), die auch heute noch – eingeschränkt allerdings durch militärische Nutzung – von Nesterow (Stallupönen, 1938 bis 1946 Ebenrode) zur Ortsstelle von Kutusowo (Schirwindt) an der Grenze nach Litauen führt. Eine Bahnanbindung gab es nicht. Die Ortsstelle liegt heute im Gebiet des Truppenübungsplatzes Dobrowolsk (russisch: Dobrowolski poligon).

Geschichte

Zum ersten Male erwähnt wurde das damalige Picktschincken im Jahre 1625[1]. Zur Unterscheidung des ebenfalls im Kreis Pillkallen gelegenen Ortes Petzingken (Kirchspiel Pillkallen) (1938 bis 1946: Hainort, heute russisch: Pskowskoje) erhielt das Dorf im 19. Jahrhundert den Zusatz „Kirchspiel Schirwindt“, der zu Beginn des 20. Jahrhunderts in „Kirchspiel Groß Warningken“ aktualisiert wurde.

Vor 1945 bestand der Ort im Wesentlichen nur aus einem mittleren Hof. Zwischen 1874 und 1945 war Petzingken in den Amtsbezirk Pieragen[2] (heute nicht mehr existent) eingegliedert, der – ab 1939 in „Amtsbezirk Nicklashagen“ umbenannt – zum Kreis Pillkallen (Schloßberg) im Regierungsbezirk Gumbinnen der preußischen Provinz Ostpreußen gehörte.

41 Einwohner waren im Jahre 1910 in Petzingken gemeldet[3]. Ihre Zahl verringerte sich bis 1933 auf 26 und belief sich 1939 – das Dorf hieß seit dem 3. Juni 1938 inzwischen „Petzingen“ – auf 28[4].

In Kriegsfolge kam Petzingen 1945 mit dem nördlichen Ostpreußen zur Sowjetunion. Es soll noch kurzzeitig besiedelt worden sein, wurde dann aber aufgegeben. Eine russische Ortsbezeichnung ist nicht bekannt.

Kirche

In Petzingken resp. Petzingen lebte vor 1945 eine fast ausnahmslos evangelische Bevölkerung. Seit Bestehen der Schirwindter Kirche war das Dorf in deren Kirchspiel eingepfarrt und trug das als Zusatz in seinem Namen. Nach der Umpfarrung in das Kirchspiel Groß Warningken[5] wurde der Name entsprechend geändert. Beide Kirchspiele gehörten für die Dauer ihres Bestehens zum Kirchenkreis Pillkallen (Schloßberg) innerhalb der Kirchenprovinz Ostpreußen der Kirche der Altpreußischen Union.

Einzelnachweise

  1. Dietrich Lange, Geographisches Ortsregister Ostpreußen (2005): Petzingen
  2. Rolf Jehke, Amtsbezirk Pierage/Nicklashagen
  3. Uli Schubert, Gemeindeverzeichnis, Landkreis Pillkallen
  4. Michael Rademacher: Landkreis Pillkallen (russ. Dobrowolsk). Online-Material zur Dissertation. In: treemagic.org. 2006;.
  5. Nach Angaben in Uli Schubert Gemeindeverzeichnis (siehe oben) war das in der Zeit 1903/1908

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