Nothhelm (Sussex)

Sussex in angelsächsischer Zeit

Nothhelm (auch Nothelm, Nun, Nunna; † 717/724) war ein subregulus (Unterkönig) des angelsächsischen Königreiches Sussex, der etwa in den Jahren 688/692 bis 717/724 regierte.

Leben

Nothhelms Eltern sind unbekannt. Er war jedoch mit dem Königshaus von Wessex verwandt. Seine Schwester Nothgyth und sein Bruder Eolla sind urkundlich belegt.[1]

Sussex war in den 680er Jahren unter die Oberherrschaft von Wessex geraten. König Ine von Wessex setzte Nothhelm und Watt um 688/692 als abhängige subreguli (Unterkönige) in Sussex ein. Vermutlich diente die Einsetzung mehrerer Unterkönige dazu, aufkommenden Selbständigkeitsbestrebungen des Landes entgegenzuwirken. Zunächst herrschte Nothhelm gemeinsam mit Watt, der nach 700 aus den Quellen verschwand.[2] Im Jahr 710 griff König Ine mit Nothhelms Unterstützung den britannischen König Geraint von Dumnonia an.[3] Nach 714 ist Æthelstan (fl. 714[2] oder 717/724[4]) als Mitkönig in Sussex belegt, der vermutlich im östlichen Landesteil als Unterkönig herrschte.[5]

Von Nothhelm sind mehrere Chartas als Abschriften erhalten geblieben. Im Jahr 692 übertrug er umfangreiche Ländereien aus seinem persönlichen Besitz an seine Schwester Nothgyth damit diese, zur „Erlösung seiner Seele“ dort ein Kloster gründen konnte.[6] Diese und eine weitere Schenkung von 20 hidas an Bischof Eadberht von Selsey, mussten vom „Oberkönig“ Ine, dessen Vater Cenred, der als Unterkönig vermutlich in Dorset regierte und von Watt gegengezeichnet werden.[7] Kleinere Landübertragungen konnte Nothhelm offenbar in Absprache mit seinen Mitkönigen Watt bzw. Æthelstan auch ohne die Zustimmung Ines vornehmen.[8]

Nothhelm hatte um 720 den Wunsch geäußert im Kloster Selsey Abbey beigesetzt zu werden.[9] Sein genaues Todesdatum ist unbekannt. In den Jahren 722 und 725 führte Ine Feldzüge gegen Sussex, wo der verbannte Ætheling (etwa „Prinz“) Ealdberht Aufnahme gefunden hatte.[10] Nach 733 folgte Æthelberht als König von Sussex in der Herrschaft nach.

Quellen

Literatur

  • Simon Keynes: Kings of the South Saxons. In: Lapidge et al. (Hrsg.): The Blackwell Encyclopaedia of Anglo-Saxon England. Wiley-Blackwell, Oxford u. a. 2001, ISBN 978-0-6312-2492-1, S. 509–510.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Nothhelm 1@1@2Vorlage:Toter Link/eagle.cch.kcl.ac.uk (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. in Prosopography of Anglo-Saxon England (PASE)
  2. 2,0 2,1 Simon Keynes: Kings of the South Saxons. In: Lapidge et al. (Hrsg.): The Blackwell Encyclopaedia of Anglo-Saxon England. Wiley-Blackwell, Oxford u. a. 2001, ISBN 978-0-6312-2492-1, S. 509–510.
  3. Angelsächsische Chronik zum Jahr 710
  4. Charta S42
  5. John Cannon, Anne Hargreaves: The Kings and Queens of Britain, Oxford University Press, 2009 (2. überarb. Aufl.), ISBN 978-0-19-955922-0, S. 24.
  6. Charta S45
  7. Charta S43
  8. Charta S42, Charta S44, Charta S1173
  9. Charta S42
  10. Angelsächsische Chronik zu den Jahren 722 und 725

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