Menhir von Burgstaden

Der Menhir von Burgstaden (auch Mägdewürger oder Mädchenwürger genannt) war ein vorgeschichtlicher, wahrscheinlich neolithischer Menhir bei Burgstaden, einem Ortsteil von Bad Lauchstädt im Saalekreis, Sachsen-Anhalt.

Lage

Der Menhir befand sich etwa 2 km südlich von Burgstaden auf der rechten Seite eines Feldwegs in Richtung der nach Merseburg führenden Alten Heerstraße.

Beschreibung

Der Menhir bestand aus Braunkohlenquarzit und hatte eine Höhe von 0,85 m, eine Breite von 1,25 m am Fuß bzw. 0,65 m am oberen Ende und eine Dicke zwischen 0,3 m und 0,35 m. Er war plattenförmig und stand leicht geneigt. Waldtraut Schrickel und Hans-Jürgen Beier führten den Menhir 1957 bzw. 1991 noch als erhalten, im Denkmalverzeichnis des Landes Sachsen-Anhalt von 2016 wird er hingegen als ausgegangen geführt.

Funde aus der Umgebung des Menhirs stammen von der Schnurkeramischen Kultur, aus der Vollbronzezeit und dem slawischen Frühmittelalter.

Der Menhir in regionalen Sagen

Nach einer Sage setzte sich einst eine Magd auf den Stein, um auszuruhen. Sie hatte einen Tragkorb mit Grünfutter auf den Schultern. Als sie die Tragbänder löste, glitt der Korb vom Stein herab; die Bändern schlangen sich um ihren Hals und erwürgten sie.

Literatur

  • Hans-Jürgen Beier: Die megalithischen, submegalithischen und pseudomegalithischen Bauten sowie die Menhire zwischen Ostsee und Thüringer Wald. Beiträge zur Ur- und Frühgeschichte Mitteleuropas 1. Wilkau-Haßlau 1991, S. 67.
  • Johannes Felix, Max Näbe: Über Beziehungen von Steindenkmälern und erratischen Blöcken zum Kultus, zu Sagen und Volksgebräuchen. In: Sitzungsberichte der Naturforschenden Gesellschaft zu Leipzig. Band 42, 1915, S. 11.
  • Horst Kirchner: Die Menhire in Mitteleuropa und der Menhirgedanke (= Akademie der Wissenschaften und der Literatur. Abhandlungen der Geistes- und Sozialwissenschaftlichen Klasse. Jahrgang 1955, Nr. 9). Wiesbaden 1955, S. 179.
  • Waldtraut Schrickel: Westeuropäische Elemente im Neolithikum und in der frühen Bronzezeit Mitteldeutschlands. Teil I. Katalog. Veröffentlichungen des Landesmuseums für Vorgeschichte Dresden, Band 5, VEB Bibliographisches Institut, Leipzig 1957, S. 49.
  • Kleine Anfrage und Antwort Olaf Meister (Bündnis 90/Die Grünen), Prof. Dr. Claudia Dalbert (Bündnis 90/Die Grünen), Kultusministerium 25.02.2016 Drucksache 6/4829 (KA 6/9061) Denkmalverzeichnis Sachsen-Anhalt

Die News der letzten Tage