Lange Meile (Römerstraße)

Die Lange Meile oder auch Homburger Langmeil ist eine historische, schon in römischer Zeit benutzte Altstraße, die von Frankfurt-Preungesheim über die Niddabrücke bei Frankfurt-Bonames zur Saalburg führte. Diese recht gradlinige Verbindung verlief NNW-wärts zum Taunus. Es handelt sich wahrscheinlich um eine lokale Verbindung (via vicinalis), die eine vom Mainübergang am Domhügel nordwärts ziehende Straße[1] mit der Saalburg verband und die Römerstadt Nida-Heddernheim nördlich passierte. Westlich von Bad Homburg mündete sie in die Saalburgstraße, die ebenfalls zum Kastell führte.[1]

Der Gesamtverlauf der Straße ist im Geländebild fast völlig verschwunden. Teilweise ist sie noch im Luftbild erkennbar,[2] andere Teilstücke werden heute noch als Straßen oder Wege genutzt:

  • Der Beginn bis zur alten Nidda-Brücke ist nahezu deckungsgleich mit der Homburger Landstraße, die heute um den Bahnhof-Bonames herumgeführt ist. Allerdings lag die römische Brücke östlich der mittelalterlichen Niddabrücke, die im Zuge der letzten Nidda-Regulierung trockengelegt wurde. 50° 10′ 13,2″ N, 8° 40′ 31,2″ O
  • An der Kreuzung mit der Elisabethenstraße wurde in römischer Zeit eine Rast- und Wechselstation, eine mansio,[3] vermutet, im Mittelalter befand sich in der Nähe die Burg Bonames.[4] In Frankfurt-Bonames ist die Lange Meile noch durch die Richtung und die Straßennamen Kirchhofsweg und Homburger Hohl im heutigen Straßenbild zu erkennen. 50° 11′ 2,2″ N, 8° 39′ 51,9″ O
  • Über die heutige Berner Straße und parallel zur Bundesautobahn 661 erreichte sie die Ober-Eschbacher Gemarkungsgrenze; noch heute ist sie als Feldweg Lange Meile in heutigen Karten verzeichnet, sie verläuft entlang der südwestlichen Nieder-Eschbacher Gemarkungsgrenze nach Kalbach,[5] was sich oft bei Römerstraßen beobachten lässt. 50° 12′ 49,2″ N, 8° 37′ 53,2″ O
  • Am Ortseingang Bad Homburg trifft sie dann auf den Europakreisel am Hohlebrunnen – auch hier ist sie noch als Straßenname erhalten. 50° 13′ 17,2″ N, 8° 37′ 42,9″ O
  • Aufgrund der heutigen Bebauung sind im Bad Homburger Stadtgebiet wenige Spuren erhalten, in der Gemarkung Ober-Eschbach wird in unmittelbarer Nähe eine römische Relaisstation als Gasthaus und Pferdewechsel-Station vermutet[6] – in Gonzenheim waren schon Georg Wolff 1913 mehrere römische Gebäude und Landgüter bekannt (Villa rustica im Flur „Am Steingritz“) – in Kirdorf zieht sie durch den alten Ortskern. 50° 14′ 28″ N, 8° 36′ 38,4″ O
  • Über die Usinger Straße traf sie vermutlich nördlich der Carlsbrücke auf die Saalburg Chaussee, die heutige B 456, wo sie endete.[1] 50° 15′ 26,9″ N, 8° 35′ 14,7″ O

f1Symbol einer Weltkugel Karte mit allen Koordinaten der Straße: OSM | WikiMap

Literatur

  • Margarete Dohrn-Ihmig, Andrea Hampel, Ludwig Döry (Hrsg.): Frankfurter Fundchronik der Jahre 1980–1986, Habelt, Frankfurt am Main 1987, S. 105–109, S. 178, Abb. 32 / 34 / 96
  • Georg Wolff: Die südliche Wetterau in vor- und frühgeschichtlicher Zeit. (Mit einer archäologischen Fundkarte). Herausgegeben von der Römisch-Germanischen Kommission des Kaiserlichen Archäologischen Instituts, Ravenstein, Frankfurt am Main 1913.

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 1,2 Wolff 1913 S. 39 und Kartenbeilage.
  2. Frankfurter Fundchronik der Jahre 1980–1986. S. 178 Abb. 96.
  3. Denkmalamt Frankfurt, 2007, (s. a. BON 12)
  4. Archäologische Denkmäler in Hessen / Bd. 130, Wiesbaden 1996, Burg Bonames
  5. Frankfurter Fundchronik der Jahre 1980–1986 (s. Literaturliste) S. 172–175
  6. Frankfurter Fundchronik der Jahre 1980–1986 (s. Literaturliste) S. 178

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