Laibacher Moor

Westlicher Teil des Laibacher Moors (Ansicht vom Sveta Ana bei Podpeč)

Laibacher Moor (slowenisch Ljubljansko barje) ist die Bezeichnung einer südwestlich von Ljubljana gelegenen, nierenförmigen Fläche in der Mitte Sloweniens mit einer Ausdehnung von etwa 160 km² und einer Breite von wenigstens 6 km.

Geschichte

Ljubljansko barje z Rožnika, Aquarell, Ladislav Benesch 1881/87

Das Moor entstand vor 2 Millionen Jahren. Im Anschluss an die letzte Eiszeit vor 10.000 Jahren bildete sich dort ein See, der vor etwa 3500 Jahren austrocknete. Allerdings blieb das Gebiet in weiten Teilen sumpfig. Das Moor liegt innerhalb einer Erdbebenlinie; das letzte größere Erdbeben ereignete sich 1895. Es sinkt jährlich um 0,5 mm.

Archäologie

Pfahlbauten

Am Rande des Moors sind bei Ausgrabungen 15 m unter der Oberfläche Überreste von Siedlungen gefunden worden. Die ersten Siedlungsspuren datieren 6600 Jahre zurück. Vor allem im Südosten wurden Pfahlbauten errichtet, aber offenbar nur für eine kurze Zeit, denn danach ist für 1000 Jahre lang überhaupt keine Besiedlung nachzuweisen. Die Gründe dafür sind derzeit noch nicht geklärt. Im Anschluss an diese Zeit ohne jegliche Besiedlung lässt sich eine weitere, 400 Jahre lang andauernde starke Besiedlung nachweisen, die dann aber für einen Zeitraum von 500 Jahren wieder abrupt abbricht. Eine dritte und letzte Siedlungsepoche ist kurz vor der Bronzezeit nachweisbar, doch 1500 vor Beginn unserer Zeitrechnung war das ganze Gebiet nur noch Sumpf und die Menschen zogen an den Rand.[1]

Radfund

Das Moor ist archäologisch vor allem durch den Radfund von Stare gmajne (im Laibacher Moor) bekannt. Das dort gefundene feuergehärtete Rad-Bruchstück mit Achse gehört zu den ältesten (3328–3116 v. Chr.) im zirkumalpinen Raum und entstammt einer örtlichen Gruppe der Badener Kultur.

Naturschutz

Das ganze Moor ist im Ausmaß von 14.000 ha seit 2004 ein Natura-2000-Gebiet Ljubljansko barje (FFH und SCI/VS, SI3000271/SI5000014),[2] und mit 13505 ha seit 2008 ein Landschaftspark (Krajinski park, o.Nr.).[3]

Im Landschaftspark liegen einige Naturreservate, darunter das strenge Naturreservat Iški morost, und neun Naturdenkmäler.

Literatur

  • Hermann Parzinger, Janez Dular: Die Pfahlbauten des Laibacher Moors (Lubbljansko barje). In: H. Schlichtherle (Hrsg.): Pfahlbauten rund um die Alpen. Stuttgart 1997, S. 71–75.
  • Helmut Schlichtherle: Wagenfunde aus den Seeufersiedlungen im zirkumalpinen Raum. In: Mamoun Fansa, S. Burmeister (Hrsg.): Rad und Wagen: Der Ursprung einer Innovation Wagen im Vorderen Orient und in Europa. Mainz 2004, S. 295–314.
  • Anton Veluscek: Schatzkammer Pfahlbauten. Das Laibacher Moor in Slowenien. In: Helmut Schlichtherle, et al. (Hrsg.): 4000 Jahre Pfahlbauten. Stuttgart 2016, S. 107–109.

Weblinks

Commons: Laibacher Moor – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Zusammenstellung archäologischer Befunde (Memento des Originals vom 13. Januar 2008 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.htl-vil.ac.at
  2. Ljubljansko barje – Koda: SI3000271 (Memento des Originals vom 10. Dezember 2014 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.natura2000.gov.si und Ljubljansko barje – Koda: SI5000014@1@2Vorlage:Toter Link/www.natura2000.gov.si (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. , beide natura2000.gov.si
  3. Vorlage:§§/alt Uradni list RS, št. 112/2008 z dne 28. November 2008.

Koordinaten: 46° 0′ 2″ N, 14° 27′ 27″ O

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