Kourtir
Der archäologische Fundort Kourtir ({{Modul:Vorlage:lang}} Modul:ISO15924:97: attempt to index field 'wikibase' (a nil value) (n. sg.)) auf der ostägäischen Insel Lesbos ist ein bronzezeitlicher Siedlungsplatz, der bereits in hethitischen Texten des 13. Jahrhunderts. v. Chr. als Lazba und in den homerischen Epen erwähnt wurde.
Lage
Kourtir ist einer von drei bekannten bronzezeitlichen Siedlungsplätzen an der Südostküste des Golfs von Kalloni und der größte auf der Insel Lesbos. Der Fundort liegt etwa 3 km nördlich von Lisvori geschützt auf einem kleinen Vorgebirge. Die befestigte Siedlung verfügte über einen Hafen, Teile der Hafenanlage sind noch heute sichtbar, die Siedlung jedoch teilweise vom Meer erodiert.
Forschung
Der Fundort von Kourtir konnte aufgrund archäologischer Oberflächenbegehungen und kleinerer Ausgrabungen lokalisiert werden. Die Siedlungsgröße von etwa vier bis fünf Hektar,[A 1] die natürlich geschützte Lage und der ausgebaute Hafen lassen Kourtir als spätbronzezeitliches Zentrum der Insel vermuten. Nach bisherigen Erkenntnissen besteht im Gegensatz zu dem im Inselosten gelegenen Fundort Thermi über die gesamte Bronzezeit Siedlungskontinuität. Zu Beginn der Dunklen Jahrhunderte wurde Kourtir aufgelassen. In griechischer Zeit bestand keine Nachfolgesiedlung, es gab jedoch einige kleinere Siedlungsplätze in der näheren Umgebung.
Literatur
- Klaus Tausend, Sabine Tausend: Lesbos – Zwischen Griechenland und Kleinasien. Altertum und Mittelmeerraum. Die antike Welt diesseits und jenseits der Levante. Festschrift für Peter W. Haider zum 60. Geburtstag. Hrsg.: Robert Rollinger, Brigitte Truschnegg. Franz Steiner, Stuttgart 2006, ISBN 3-515-08738-9 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
- Ourania Kouka: Siedlungsorganisation in der Nord- und Ostägäis während der Frühbronzezeit (3. Jahrtausend v. Chr.). In: Internationale Archäologie. Band 58. Verlag Marie Leidorf, Rahden/Westf. 2002, ISBN 3-89646-330-6, S. 137 (Dissertation Universität Heidelberg, 1996).
Anmerkungen
- ↑ In der Literatur variiert die Flächenangabe, fünf Hektar bei Ourania Kouka: Siedlungsorganisation in der Nord- und Ostägäis während der Frühbronzezeit (3. Jt. v. Chr.). S. 143; dagegen vier Hektar bei Mariya Ivanova: Befestigte Siedlungen auf dem Balkan, in der Ägäis und in Westanatolien, ca. 5000–2000 v. Chr. S. 217.
Koordinaten: 39° 7′ 38,2″ N, 26° 12′ 34,1″ O