Hausurnenkultur
Die Hausurnenkultur bestand in der frühen Eisenzeit im 7. Jahrhundert vor Chr. im westlichen Randgebiet der Lausitzer Kultur zwischen Harz und Saalemündung. Die Urnen in Form tönerner Hausmodelle wurden teilweise in Steinkisten beigesetzt, die zu der Zeit als Fremdkörper in schon lange benutzten Urnenfeldern gebaut wurden.
Ein Gräberfeld der Hausurnenkultur liegt bei Beierstedt im Landkreis Helmstedt.
Als eindeutig wird ein Bezug zu den Steinkisten der gleichzeitigen Pommerellischen Gesichtsurnenkultur angesehen. Weniger klar ist der Bezug zu Hüttenurnen und Steinkisten der italienischen Villanova-Kultur, die ihren Höhepunkt anderthalb Jahrhunderte früher hatte und Vorstufe der etruskischen Kultur war.
Literatur
- Friedrich Behn: Hausurnen (= Vorgeschichtliche Forschungen. Band 1,1). De Gruyter, Berlin 1924.
- Wilhelm Albert von Brunn: Die Kultur der Hausurnengräberfelder in Mitteldeutschland zur frühen Eisenzeit. In: Jahresschrift für die Vorgeschichte der sächsisch-thüringischen Länder. Band 30, 1939, S. 1–184.
- Harald Meller (Hrsg.): Glutgeboren. Mittelbronzezeit bis Eisenzeit. (=Begleithefte zur Dauerausstellung im Landesmuseum für Vorgeschichte Halle Band 5. Halle an der Saale 2015, hier S. 46).
- Rosemarie Müller: Hausurnen. In: Reallexikon der Germanischen Altertumskunde (RGA). 2. Auflage. Band 14, Walter de Gruyter, Berlin/New York 1999, ISBN 3-11-016423-X, S. 85–89. (online)
- Klaus Nuglisch, Erhard Schröter: Hausurnen- und Jastorfkultur an der mittleren Elbe. Die Gräberfelder von Latdorf und Aken (= Wissenschaftliche Beiträge der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg. Band 4). Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, Halle (Saale) 1968.
- Hallstattzeit. In: Ingrid Griesa, Rainer-Maria Weiss, Wilfried Menghin (Hrsg.): Die Altertümer im Museum für Vor- und Frühgeschichte. Band 2, Berlin 1999, ISBN 3-8053-2566-5.
- Serena Sabatini: House urns. A European Late Bronze Age trans-cultural phenomenon (Göteborg 2007).