Großsteingrab Nenndorf

Großsteingrab Nenndorf
Großsteingrab Nenndorf

Großsteingrab Nenndorf

Großsteingrab Nenndorf (Niedersachsen)
Koordinaten 53° 22′ 34,2″ N, 9° 50′ 15,7″ OKoordinaten: 53° 22′ 34,2″ N, 9° 50′ 15,7″ O
Ort Rosengarten, Niedersachsen, Deutschland
Entstehung 3500 bis 2800 v. Chr.
Sprockhoff-Nr. 673

Das Großsteingrab Nenndorf ist eine zwischen 3500 und 2800 v. Chr. entstandene Anlage der jungsteinzeitlichen Trichterbecherkultur (TBK) nahe dem zu Rosengarten gehörenden Ortsteil Emsen im Landkreis Harburg, Niedersachsen. Es trägt die Sprockhoff-Nummer 673.

Lage

Das Grab befindet sich westlich von Emsen liegt im „Nenndorfer Interessentenforst“, knapp 500 m nördlich der A 1.

Beschreibung

Das Grab gehört zum Typ der Ganggräber. Es besitzt ein nordost-südwestlich orientiertes Hünenbett mit einer Länge von 55 m und einer Breite von 8 m. Nach Nordosten hin wird es leicht schmaler. Die Höhe der Hügelschüttung beträgt 0,8 m im Südwesten und 0,4 m im Nordosten. Die Umfassungssteine fehlen sämtlich, es sind aber noch zahlreiche Standspuren zu erkennen. Auf der Südseite sind Reste von zwei Randsteinreihen zu sehen (s. Bild). Im südwestlichen Teil des Hünenbetts liegt die Grabkammer. Sie hat eine Länge von 5 m, eine Breite von 1,5 m und eine Höhe von 1,5 m. Die Kammer wurde 1949 durch Willi Wegewitz und Ernst Sprockhoff ausgegraben. Er fand sämtliche Wandsteine in situ vor. Insgesamt besitzt die Kammer je einen Abschlussstein an den Schmalseiten und vier Wandsteinpaare an den Langseiten. Zwischen den beiden nordöstlichen Steinen der südöstlichen Langseite befindet sich eine Lücke, an die ein Wandsteinpaar des Ganges anschließt. Von den Decksteinen wurden lediglich zwei zueinander passenden Fragmente gefunden, die mittels Stahlträger (s. Bild) zusammengehalten und am Ostende der Grabkammer montiert wurden.

Die Funde konnten größtenteils der Trichterbecherkultur (TBK) zugerechnet werden. Die Grabbeigaben in der Kammer stammen aus der Endzeit dieser Kultur. Aus der vorrömischen Eisenzeit fanden sich im Hügel die Bruchstücke einer Urne mit Leichenbrand.

Ganggrab mit zwei Randsteinreihen (Fundstelle Emsen 100)
Zwei Decksteinfragmente mittels Stahlträgern zusammengegehalten.

Siehe auch

Literatur

  • Ernst Sprockhoff: Atlas der Megalithgräber Deutschlands. Teil 3: Niedersachsen – Westfalen. Rudolf-Habelt Verlag, Bonn 1975, ISBN 3-7749-1326-9, S. 31–32.
  • Willi Wegewitz: Ein Riesensteingrab in Langenrehm, Gemeinde Emsen. Kr.Harburg. In: Nachrichten aus Niedersachsens Urgeschichte. Band 8, 1934, S. 44–62.
  • Willi Wegewitz: Das Hünenbett in der Nenndorfer Interessentenforst. Hamburg 1954 (Online).
  • Willi Wegewitz: Arbeitsbericht des Helms-Museums für die Zeit vom l. April 1950 bis 31. März 1954. In: Museums- und Heimatverein Harburg Stadt und Land e.V (Hrsg.): Harburger Jahrbuch. Nr. 5, 1955, ISSN 0722-6055, S. 168–173 (PDF in der Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg).
  • Willi Wegewitz: Drei neue Großsteingräber im Kreise Harburg. Jahrbuch des Römisch-Germanischen Zentralmuseums Mainz: 2, 1955, S. 30–47.

Weblinks

Commons: Großsteingrab Nenndorf – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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