Großsteingrab Hohenwulsch-Friedrichsfleiß

Großsteingrab Hohenwulsch-Friedrichsfleiß Großsteingrab Grassau
Großsteingrab Hohenwulsch-Friedrichsfleiß (Sachsen-Anhalt)
Koordinaten 52° 40′ 15,1″ N, 11° 39′ 28,6″ O
Ort Bismark (Altmark) OT Friedrichsfleiß, Sachsen-Anhalt, Deutschland
Entstehung 3700 bis 3350 v. Chr.
Grundriss des Grabes Hohenwulsch-Friedrichsfleiß nach Krause/Schoetensack

Das Großsteingrab Hohenwulsch-Friedrichsfleiß (zum Teil auch als Großsteingrab Grassau bezeichnet) ist eine megalithische Grabanlage der jungsteinzeitlichen Tiefstichkeramikkultur nahe Friedrichsfleiß, einem Ortsteil von Bismark (Altmark) im Landkreis Stendal, Sachsen-Anhalt.

Lage

Das Grab befindet sich etwa 1,5 km östlich von Friedrichsfleiß in einem Wald.

In der näheren Umgebung gibt es mehrere weitere Großsteingräber. 1,8 km südsüdwestlich befindet sich das Großsteingrab Bülitz, 2,8 km südwestlich das Großsteingrab Beesewege und 3 km südsüdöstlich das Großsteingrab Kläden.

Forschungsgeschichte

Als Johann Friedrich Danneil 1843 erstmals versuchte, alle Großsteingräber der Altmark zu dokumentieren, wurde die Anlage in Friedrichsfleiß von ihm übersehen. Sie wurde erst von Eduard Krause und Otto Schoetensack bei einer erneuten Aufnahme Anfang der 1890er Jahre beschrieben. 2003–04 erfolgte eine weitere Aufnahme und Vermessung aller noch existierenden Großsteingräber der Altmark als Gemeinschaftsprojekt des Landesamts für Denkmalpflege und Archäologie Sachsen-Anhalt, des Johann-Friedrich-Danneil-Museums Salzwedel und des Vereins „Junge Archäologen der Altmark“.[1] Seit September 2020 ist das Grab eine Station des archäologischen Wanderwegs „Hünengräber-Rundweg Bismark“.[2]

Beschreibung

Es gehört zum Typ der Großdolmen. Der Grabhügel ist oval und misst 22 m × 15 m. Seine Höhe beträgt 0,9 m. Von der ursprünglichen Grabeinfassung sind nur noch sechs Steine erhalten, aus denen sich aber eine runde oder ovale Form mit einem Ost-West-Durchmesser von 13,3 m rekonstruieren lässt. Die Grabkammer ist ost-westlich orientiert und bestand ursprünglich aus 16 Wandsteinen, von denen sich noch 14 erhalten haben sowie aus fünf Decksteinen, von denen noch vier erhalten sind. Der größte Deckstein ist zerbrochen und in die Kammer gestürzt. Er misst 2,6 m × 2,0 m × 1,2 m. Die Grabkammer ist trapezförmig. Sie hat eine Länge von 7,4 m und eine Breite von 1,8 bis 2,0 m. Ihre Höhe beträgt 0,8 m.[3]

Siehe auch

Literatur

  • Hans-Jürgen Beier: Die megalithischen, submegalithischen und pseudomegalithischen Bauten sowie die Menhire zwischen Ostsee und Thüringer Wald (= Beiträge zur Ur- und Frühgeschichte Mitteleuropas. Band 1). Wilkau-Haßlau 1991, S. 59.
  • Hartmut Bock, Barbara Fritsch, Lothar Mittag: Großsteingräber der Altmark. Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie Sachsen-Anhalt und Landesmuseum für Vorgeschichte, Halle (Saale) 2006, ISBN 3-939414-03-4, S. 82–83.
  • F. Hossefeld, E. Haetge: Landkreis Stendal (= Die Kunstdenkmale der Provinz Sachsen. Band 3). Burg 1933, S. 69–70.
  • Eduard Krause, Otto Schoetensack: Die megalithischen Gräber (Steinkammergräber) Deutschlands. I.: Altmark. In: Zeitschrift für Ethnologie. Bd. 25, 1893, S. 133–134/Nr. 1, Taf. VI/1, VII/1 (PDF; 39,0 MB).
  • Britta Schulze-Thulin: Großsteingräber und Menhire. Sachsen-Anhalt • Thüringen • Sachsen. Mitteldeutscher Verlag, Halle (Saale) 2007, ISBN 978-3-89812-428-7, S. 35–36.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Hartmut Bock, Barbara Fritsch, Lothar Mittag: Großsteingräber der Altmark. 2006, S. 11.
  2. Landesmuseum für Vorgeschichte – Fund des Monats, September 2020: September: Der Hünengräber-Rundweg Bismark
  3. Hartmut Bock, Barbara Fritsch, Lothar Mittag: Großsteingräber der Altmark. 2006, S. 82

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