Großsteingrab Bülitz

Großsteingrab Bülitz
Großsteingrab Bülitz (Sachsen-Anhalt)
Koordinaten 52° 39′ 25″ N, 11° 38′ 45,3″ O
Ort Bismark (Altmark), Sachsen-Anhalt, Deutschland
Entstehung 3700 bis 3350 v. Chr.
Foto des Grabes Bülitz nach Krause/Schoetensack
Grundriss des Grabes Bülitz nach Krause/Schoetensack

Das Großsteingrab Bülitz ist eine megalithische Grabanlage der jungsteinzeitlichen Tiefstichkeramikkultur nahe Bülitz, einem Ortsteil der Stadt Bismark (Altmark) im Landkreis Stendal, in der Altmark in Sachsen-Anhalt.

Lage

Die Anlage befindet sich 900 m westlich von Bülitz, auf dem „Großen Trappenberg“, unmittelbar an der Gemarkungsgrenze zu Beesewege.

In der näheren Umgebung gibt es mehrere weitere Großsteingräber. Etwa 1 km südwestlich liegt das Großsteingrab Beesewege, 1,8 km nordnordöstlich das Großsteingrab Hohenwulsch-Friedrichsfleiß und 2,2 km südöstlich das Großsteingrab Kläden.

Forschungsgeschichte

Das Grab wurde erstmals 1843 durch Johann Friedrich Danneil beschrieben. In den 1890er Jahren führten Eduard Krause und Otto Schoetensack eine erneute Aufnahme der Großsteingräber der Altmark durch. 2003–04 erfolgte eine weitere Aufnahme und Vermessung aller noch existierenden Großsteingräber der Altmark als Gemeinschaftsprojekt des Landesamts für Denkmalpflege und Archäologie Sachsen-Anhalt, des Johann-Friedrich-Danneil-Museums Salzwedel und des Vereins „Junge Archäologen der Altmark“.[1] Seit September 2020 ist das Grab eine Station des archäologischen Wanderwegs „Hünengräber-Rundweg Bismark“.[2]

Beschreibung

Das Grab gehört zum Typ der Großdolmen und besitzt eine Hügelschüttung, der sich innerhalb einer Einfassung befindet und eine Höhe von 0,9 m erreicht. Die Einfassung ist größtenteils zerstört. Sie besteht nur noch aus sechs Steinen und erreicht eine Breite von 9,4 m. Johann Friedrich Danneil fand sie 1843 noch in sehr gutem Zustand vor. Er beschrieb sie als trapezförmig mit einer Länge von 26,7 m und einer Breite zwischen 8,8 m und 10,0 m. Sie besaß zu dieser Zeit noch besonders große Wächtersteine.

Die Grabkammer ist nordost-südwestlich orientiert und besteht aus zwölf Tragsteinen und einem von ursprünglich vermutlich drei Decksteinen. Der Deckstein misst 3,5 m × 2,7 m × 1,3 m. Die Kammer ist wie die Umfassung trapezförmig. Sie hat eine Länge von 5,7 m und eine Breite zwischen 1,7 m und 2,2 m, ihre Höhe beträgt 0,7 m.

Das Grab wurde im 19. Jahrhundert, ebenso wie das Großsteingrab Kläden, vom Domherrn Alexander von Levetzow gekauft, um es vor der Zerstörung zu bewahren. Hiervon zeugt eine an die Nordseite des Grabes gelehnte Sandsteintafel mit einer mittlerweile verwaschenen Inschrift.[3]

Siehe auch

Literatur

  • Hans-Jürgen Beier: Die megalithischen, submegalithischen und pseudomegalithischen Bauten sowie die Menhire zwischen Ostsee und Thüringer Wald (= Beiträge zur Ur- und Frühgeschichte Mitteleuropas. Band 1). Wilkau-Haßlau 1991, S. 59.
  • Hartmut Bock, Barbara Fritsch, Lothar Mittag: Großsteingräber der Altmark. Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie Sachsen-Anhalt und Landesmuseum für Vorgeschichte, Halle (Saale) 2006, ISBN 3-939414-03-4, S. 64–65.
  • Johann Friedrich Danneil: Specielle Nachweisung der Hünengräber in der Altmark. In: Sechster Jahresbericht des Altmärkischen Vereins für vaterländische Geschichte und Industrie. 1843, S. 94 (PDF; 5,5 MB).
  • F. Hossefeld, E. Haetge: Landkreis Stendal (= Die Kunstdenkmale der Provinz Sachsen. Band 3). Burg 1933, S. 45–47.
  • Eduard Krause, Otto Schoetensack: Die megalithischen Gräber (Steinkammergräber) Deutschlands. I.: Altmark. In: Zeitschrift für Ethnologie. Bd. 25, 1893, S. 134/Nr. 5, Taf. VI/5, VII/5, IX/5 (PDF; 39,0 MB).
  • Britta Schulze-Thulin: Großsteingräber und Menhire. Sachsen-Anhalt • Thüringen • Sachsen. Mitteldeutscher Verlag, Halle (Saale) 2007, ISBN 978-3-89812-428-7, S. 34–35.

Weblinks

Commons: Großsteingrab Bülitz – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Hartmut Bock, Barbara Fritsch, Lothar Mittag: Großsteingräber der Altmark. 2006, S. 11.
  2. Landesmuseum für Vorgeschichte – Fund des Monats, September 2020: September: Der Hünengräber-Rundweg Bismark
  3. Hartmut Bock, Barbara Fritsch, Lothar Mittag: Großsteingräber der Altmark. 2006, S. 64.

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