Ganggrab im Tarnower Forst

Ganggrab im Tarnower Forst Hohe Nonne
Ganggrab im Tarnower Forst (Mecklenburg-Vorpommern)
Koordinaten 53° 44′ 18,2″ N, 11° 59′ 45,8″ OKoordinaten: 53° 44′ 18,2″ N, 11° 59′ 45,8″ O
Ort Tarnow, Mecklenburg-Vorpommern, Deutschland
Sprockhoff-Nr. 376

Das Ganggrab im Tarnower Forst, (auch Hohe Nonne genannt) ist ein Ost-West-orientiertes Ganggrab im Hünenbett, das 1966 von Adolf Hollnagel (1907–1975) ausgegraben und rekonstruiert wurde. Es trägt die Sprockhoff-Nr. 376. Die Megalithanlage der Trichterbecherkultur (TBK) entstand zwischen 3500 und 2800 v. Chr.

Lage

Die Anlage liegt bei Tarnow südlich von Bützow und nördlich von Boitin im Landkreis Rostock in Mecklenburg-Vorpommern.

Beschreibung

Die trapezoide, beschädigte, West-Ost orientierte Kammer war 9,3 m lang und bis zu 2,7 m breit. Sie bestand aus 15 Tragsteinen (8 erhalten) und sechs Decksteinen, von denen vier zumindest bruchstückhaft erhalten sind. Der mittig ansetzende Gang weist nach Süden. Die Kammer hat sechs Quartiere. Die Diele besteht aus Rollsteinen und geglühtem Feuerstein. Ein Deckstein weist 68 Schälchen auf. Das rechteckige Hünenbett umschloss die Kanmmer eng. Der Gang bestand aus zwei Jochen.

Adolf Hollnagel (1907–1975) stellte eine Nachnutzung durch die Träger der Einzelgrabkultur und der Kugelamphorenkultur fest. Neben tierischen Knochen wurden 256 Scherben gefunden. Zu den Beigaben gehören elf Querschneider, vier Klingen, vier Hohlmeißel, vier Kugelamphoren, drei Schlagsteine, drei hohe Töpfe, eine Amphore, eine Sandsteinscheibe, ein weitmündiges und ein doppelkonisches Gefäß, eine kugelige Schale und eine Schüssel.

Der Boitiner Steintanz ist eine prähistorische Kult- und Begräbnisstätte im Wald zwischen dem Tarnower Ortsteil Boitin und Dreetz.

Siehe auch

Literatur

  • Adolf Hollnagel: Das Ganggrab in Abt. 11 des Herrenholzes im Forst Tarnow, Kreis Bützow. In: Jahrbuch der Bodendenkmalpflege in Mecklenburg. 1967 (1969), S. 113–128.
  • Ewald Schuldt: Die mecklenburgischen Megalithgräber. Untersuchungen zu ihrer Architektur und Funktion (= Beiträge zur Ur- und Frühgeschichte der Bezirke Rostock, Schwerin und Neubrandenburg. Bd. 6, ISSN 0138-4279). Deutscher Verlag der Wissenschaften, Berlin 1972.
  • Ernst Sprockhoff: Atlas der Megalithgräber Deutschlands. Teil 2: Mecklenburg – Brandenburg – Pommern. Rudolf Habelt, Bonn 1967, S. 24.

Weblinks

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